Nicht nur für Schüler und Lehrer an weiterführenden Schulen sind Auslandsaufenthalte eine tolle Erfahrung. Auch wer einen Beruf erlernt, muss nicht darauf verzichten. Das Angebot wächst.
184 berufliche Schulen in Bayern bieten Schülern wie Lehrern die Möglichkeit für spezielle Austauschprogramme im Ausland. Im internationalen Austauschprogramm Erasmus+ Berufsbildung belegt der Freistaat damit nach Angaben des Kultusministeriums im bundesweiten Vergleich einen Spitzenplatz. In ganz Deutschland sind 785 berufliche Schulen für das Programm akkreditiert, wie sich aus der Veröffentlichung der nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung ergibt.
„Das Bildungsprogramm Erasmus+ Berufsbildung schenkt Auszubildenden sowie Schülerinnen und Schülern beruflicher Schulen unvergessliche Erlebnisse und öffnet neue Horizonte“, sagte Kultusministerin Anna Stolz am Dienstag in München. Egal in welcher Branche: Menschen mit neuen Ideen begegnen und eine fremde Arbeitskultur entdecken, das sei für jeden Beruf eine große Bereicherung. Das Austauschprogramm ermöglicht es Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften beruflicher Schulen, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und sich international zu vernetzen.
So könnten etwa angehende Kaufleute ihre Fremdsprachenkenntnisse in einer Kombination aus Sprachkursen und Praktikum mit Aufenthalten beispielsweise in Irland oder Malta verbessern. Aber auch handwerkliche Berufe profitierten von Anregungen und Techniken, zum Beispiel im Ausbildungsberuf Anlagenmechanikerin bzw. -mechaniker, die ihre Kompetenzen in der Pool- und Klimatechnik in südeuropäischen Ländern wie Spanien oder Griechenland erweitern, oder angehende Tischlerinnen und Tischler, die neue und alte Techniken beispielsweise in Kanada oder Tschechien erlernen.
Um die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte bei den Auslandsaufenthalten finanziell zu unterstützen, können die Schulen Fördermittel über Erasmus+ beantragen. 2023 gingen rund 14,4 Millionen Euro des jährlichen EU-Budgets für Auslandsaufenthalte von beruflich Lernenden nach Bayern. Damit ließen sich den Angaben zufolge die Bildungsreisen von knapp 7000 Schülerinnen und Schülern beruflicher Schulen finanzieren.
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