Fußball
43 Verdächtige nach Krawallen bei Drittligaspiel ermittelt

14.09.2023 | Stand 16.09.2023, 22:23 Uhr |

Über Monate werteten Ermittler Hinweise aus. Nach Ausschreitungen bei einem Fußball-Drittligaspiel in Bayreuth wurden nun Verdächtige identifiziert. Teils wurde Anklage erhoben.

Fast ein Jahr nach den gewalttätigen Ausschreitungen bei einem Fußball-Drittligaspiel in Bayreuth haben die Ermittler 43 Verdächtige identifiziert. Gegen einige sei bereits Anklage wegen Straftaten wie gefährliche Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und schweren Landfriedensbruch erhoben worden, teilten die Staatsanwaltschaft Bayreuth und das Polizeipräsidium Oberfranken am Donnerstag mit.

In einem Fall habe das Amtsgericht Bayreuth eine Geldstrafe von 4800 Euro verhängt. Für alle Straftäter werde die Spielvereinigung Bayreuth, mittlerweile Viertligist, beim Deutschen Fußball-Bund bundesweit Stadionverbote erwirken.

Bei der Drittliga-Partie zwischen der Spielvereinigung Bayreuth und Dynamo Dresden am 1. Oktober 2022 hatte es nach Angaben der Ermittler gewaltsame Ausschreitungen im Stadion gegeben, an denen zahlreiche Gästefans beteiligt gewesen sein sollen. Diese sollen unter anderem zu Beginn der zweiten Halbzeit Polizeikräfte minutenlang mit Flaschen, Bierkästen und Gullydeckeln beworfen sowie diese geschlagen und getreten haben. Einige von ihnen sollen außerdem einen Imbisswagen im Gästeblock geplündert, andere Waschbecken und Toilettenschüsseln von den Wänden gerissen haben.

Auch nach dem Spiel gingen die Angriffe auf Polizeikräfte demnach weiter. Bereits auf dem Weg zum Stadion hatten diese einen Fotoreporter zu Boden gerissen und ihm die Kameras entwendet.

Über Monate wertete die sechsköpfige Ermittlungsgruppe eigenen Angaben nach Hinweise aus der Bevölkerung und großen Datenmengen an Fotos und Videos aus dem Stadion aus. Sogenannte Super Recognizer halfen dabei, die Verdächtigen zu identifizieren. Diese können sich Gesichter und Bewegungen überdurchschnittlich gut merken und Personen auf Videoaufnahmen in großen Menschenmengen wiedererkennen.

© dpa-infocom, dpa:230914-99-197128/2

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