Zwischen Ingolstadt und Kinding
Schwarzfahrer klammert sich bei 282 km/h außen an ICE fest

17.01.2025 |

Dem Mann ist allerdings nichts passiert, obwohl der Zug mit einer Geschwindigkeit von bis zu 282 km/h gefahren war. Foto: Stache, dpa

Am Donnerstagnachmittag ist ein Mann am Ingolstädter Hauptbahnhof auf einen anfahrenden ICE gesprungen. Er klammerte sich nach Angaben der Bundespolizei bis zu einem Nothalt am Bahnhof Kinding außen an dem Schnellzug fest.

  

Dem Mann ist allerdings nichts passiert, obwohl der Zug mit einer Geschwindigkeit von bis zu 282 km/h gefahren war. Zeugen haben demnach beobachtet, wie der Mann auf den aus dem Ingolstädter Hauptbahnhof abfahrenden ICE aufgesprungen ist. Er hielt sich laut Bundespolizei zwischen zwei Waggons an Kabelsträngen fest. Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn (DB) ermittelte den betroffenen ICE 786, der sich auf der Fahrt von München nach Lübeck, mit Halt in Ingolstadt, befand.

Landespolizeibeamter greift ein



Der Triebfahrzeugführer stoppte auf Veranlassung der Bundespolizei den Zug außerplanmäßig, aber kontrolliert am Bahnhof Kinding. Ein Polizeibeamter der Landespolizei, der zufälligerweise im ICE mitfuhr, stellte den 40-jährigen ungarischen „Fahrgast“ fest und brachte ihn in den Zug. Der Mann wurde in Nürnberg der Bundespolizei übergeben. Nach Angaben eines Sprechers blieb er unverletzt und musste auch keinen Arzt konsultieren.

Zigarettenpause ohne Ticket


Wie die Bundespolizei erklärte, habe der Mann bereits in München ohne Fahrschein den Zug genommen. Im Ingolstädter Hauptbahnhof stieg er aus und rauchte eine Zigarette. Nachdem sich die Türen geschlossen und der Zug sich in Bewegung gesetzt hatte, ist der Mann nach Mitteilung der Polizei auf eine Halterung zwischen zwei Waggons gesprungen und sich während der Fahrt an den ummantelten Kabelsträngen festgehalten.

Das Gepäck sollte nicht alleine reisen



Seiner Aussage zufolge wollte er sein während der Zigarettenpause im Zug gelassenes Gepäck nicht allein weiterreisen lassen. Aufzeichnungen am Zug ergaben, dass der ICE auf der Fahrt von Ingolstadt nach Kinding eine Geschwindigkeit von 282 km/h erreichte. Die Bundespolizei ermittelt gegen den 40-Jährigen – wegen Erschleichens von Leistungen. Des Weiteren erwartet den Mann ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Vornahme einer betriebsstörenden Handlung.

Es sei nicht bekannt, dass bei diesen Geschwindigkeiten schon einmal jemand an einem ICE gehangen war, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage.

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