Gastrotipp
Anatolisches Genuss-Abenteuer im Weltkulturerbe: Zu Gast im neuen Gänsbauer

14.07.2024 |

Gänsbauer-Chef Kerem Ayber ist stolz auf seine Anatolischen Tapas: Hier serviert er Basilikumpaste mit Pinienkernen, Walnusspaste, gegrillte Köfte mit Kartoffelpüree und Grillgemüse sowie Zucchinipuffer mit Minzjoghurt. Foto: Tino Lex

Im Gänsbauer gibt es seit einem halben Jahr türkische Tapas. Das Konzept überzeugt auf ganzer Linie.



Bis Februar waren bayerische Tapas das Erfolgsrezept des Gänsbauer in der Regensburger Altstadt. Dann haben Kerem und Ismail Ayber das Ruder übernommen. Alles anders also? Mitnichten. Den Namen des Restaurants haben die Brüder behalten. Und auch das Konzept scheint sich am „alten“ Gänsbauer zu orientieren: Anatolische Tapas stehen nun auf der Speisekarte.



Als wir an einem Samstagabend das Lokal betreten, haben wir die Qual der Wahl: Terrasse, Innenhof oder Gastraum. Angesichts dunkler Wolken über der nahen Donau entscheiden wir uns für letzteren. Sanfte Braun- und Grüntöne – die Einrichtung ist nach dem Betreiberwechsel weitgehend gleichgeblieben − sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.

Die Vorspeisen wählen wir mit Hilfe der unglaublich netten Kellnerin. Sie empfiehlt türkischen Obazda und die pikante Walnusspaste. Dazu gibt es warmes Fladenbrot. Die beiden Aufstriche sind perfekt ausbalanciert – nicht zu fettig, gut gewürzt.

Beim Hauptgang vertrauen wir ebenfalls auf die Expertise der Kellnerin. Der erste Blick in die Karte sorgt nämlich für Unsicherheit: Wie viele Tapas machen satt? Die meisten Gäste entscheiden sich für zwei bis drei Stück, erfahren wir. Zu zweit bestellen wir also fünf der kleinen Hauptgerichte. Dazu trinken wir leckere hausgemachte Limonade.

Der wenig später pickepackevolle Tisch sorgt dann erst mal für große Augen. Die kleinen Gerichte machen optisch richtig was her. Und der Geschmack? Wir probieren als Erstes das Içli Köfte, ein mit Walnüssen und Rinderhack gefülltes Bulgurbällchen. Gemeinsam mit dem Zitronenschaum, auf den die Kreation gebettet ist, entsteht eine wahre Geschmacksexplosion. Überzeugen kann uns auch das Kuzu Pirzola, ein perfekt gebratenes Lammkarree mit Pistazienkruste auf Bulgur und Granatapfelkernen. Von den vegetarischen Optionen haben wir uns für Kabak Dolmasi – gefüllte Zucchini – und einen Olivensalat mit Tomaten und Schafskäse entschieden. Unser Tapas-Highlight waren allerdings die Karides: Garnelen mit einer köstlichen Buttersauce mit Zitrone und Chili.

Weitere Gastrotipps und Rezepte finden Sie auf unserer Sonderseite

Danach sind unsere Mägen zwar gut gefüllt, für eine Nachspeise ist aber noch Platz. Der Baklava Cheesecake macht seinem Namen alle Ehre: Er vereint das Beste der beiden Backwerke und sorgt für einen krönenden Abschluss. Den türkischen Tee gibt es dazu sogar aufs Haus.

Infos zum Lokal

Adresse: Keplerstraße 10,
93047 Regensburg
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 17Uhr bis Mitternacht
Weitere Informationen: Auch ohne großen Hunger ist man beim Gänsbauer gut aufgehoben – dann einfach weniger Aufstriche oder Tapas bestellen. Und wer gar nichts essen will, darf sich über eine große Cocktail-Auswahl freuen.
Preise: Vorspeisen-Aufstriche ab 4,90 Euro, Tapas ab 3,90 Euro (vegetarisch) bzw. 6,90 Euro (mit Fleisch)
„Ein Gasthaus“ – das ist, liebe Leser, eine Momentaufnahme. Die Beschreibung eines Essens, die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektive Sache also, ein Tipp, der empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.

Artikel kommentieren