Hauchdünn und gebraten wird die Eierfrucht zum Sommerglück. Doch das lilafarbene Gemüse ist häufig eine Herausforderung. Denn Auberginen an sich können sehr langweilig schmecken. Was immer wieder klar wird: Sie brauchen Feuer. Unbedingt. Eines meiner Lieblingsrezepte ist Baba Ghanoush aus der Levante-Küche: Das ist eine Creme aus gebranntem Fruchtfleisch, gemischt mit Tahini, einer Sesampaste, die man auch für die Zubereitung der Kichererbsencreme Hummus verwendet.
Auberginen, auch Eierpflanzen genannt, sind Nachtschattengewächse und stammen ursprünglich aus Asien. Sie können inzwischen aber auch bei uns angebaut werden. Meine Lieblingsgemüsehändlerin auf dem Kornmarkt hat jetzt auch Gestreifte, Runde und Weiße im Angebot.
Egal, welche Farbe – die Schale sollte beim Kauf immer glänzen und das Fruchtfleisch beim Eindrücken leicht nachgeben. Denn nur reife Auberginen sind bekömmlich. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und sind damit sehr kalorienarm. Bitterstoffe – hier Solanin – sind gut für die Verdauung und neben vielen wertvollen Mineralien ebenfalls enthalten. Allerdings ist Solanin nur im gekochten Zustand unschädlich, daher Auberginen immer garen und keinesfalls roh verzehren.
Warm oder kalt genießen
Dieses Rezept ist durch den Besuch eines italienisch-tunesischen Restaurants in Paris inspiriert. Selten zuvor habe ich Auberginen in so leckerer Form gegessen. Allerlei Varianten sind möglich. Die feinen Scheiben können sowohl warm als auch kalt serviert werden. Denkbar wäre als Zugabe auch ein Petersilienpesto oder -öl.
Die Tomatensalsa wird bei diesen sommerlichen Temperaturen kalt gereicht, schmeckt aber als gekochte Variante sicher auch hervorragend. In diesem Fall sollte man die Minze erst ganz zum Schluss zugeben.
Als Erstes die Auberginen putzen und längs in dünne Scheiben schneiden, salzen und etwas Wasser ziehen lassen, dann abtupfen. Vorsichtig mit dem Salz sein, es wird bei diesen dünnen Scheiben schnell zu viel.
Backen oder frittieren? Egal!
Beim Garen der Auberginen gibt es zwei Möglichkeiten: Schnell geht das Frittieren in reichlich gutem Pflanzenöl, das in einer Eisenpfanne erhitzt wird. Die frittierten Scheiben danach auf Küchenkrepp beidseitig gut abtropfen lassen. Man kann die mit Olivenöl und etwas Salz besprenkelten Scheiben aber auch bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen mit der Grillfunktion Heißluft garen. Sie brauchen dann circa 15 Minuten. Wichtig ist, dass sie leicht goldbraun, aber nicht verbrannt und trocken werden – daher also immer wieder kontrollieren!
Für die Salsa die Tomaten entkernen und das Fruchtfleisch fein würfeln, die Lauchzwiebel in feine Ringe schneiden, die Minze fein hacken. Alles gut vermischen und mit etwas Olivenöl, Limettensaft und -abrieb, Salz, Pfeffer und Chiliflocken würzen; abgedeckt ziehen lassen. Vor dem Servieren nochmals abschmecken.
Die frittierten oder gebackenen Auberginenscheiben werden warm oder kalt auf einem Bett aus Rucola (verfeinert mit etwas Essig, Öl, Salz und Pfeffer) angerichtet und zusammen mit der Tomatensalsa serviert. Eine feine Vorspeise für Gäste oder auch als leichtes Abendessen im Sommer sehr zu empfehlen.
Die Zutaten
Man braucht als Vorspeise für vier Personen oder als Hauptgericht für zwei Personen:
2 mittelgroße Auberginen, 4 große Tomaten, 1 Bund Rucola, 1 kleiner Bund frische Minze, 2-3 Lauchzwiebeln, Saft und Abrieb einer Bio-Limette (wer es gern säuerlich mag, auch mehr), gutes Olivenöl für den Rucola, Rapsöl zum Frittieren oder Olivenöl zum Backen der Auberginenscheiben, Meersalz, Weißweinessig, Chiliflocken, Pfeffer aus der Mühle
Zur Person: Ursula Gaisa
Ursula Gaisa ist passionierte Hobby-Köchin, Kochbuch-süchtig, Vegetarierin aus Tierliebe und gibt Kochkurse. Viele weitere Rezepte finden Sie auf ihrem Online-Magazin immerschick.de. Für die Mittelbayerische kocht sie regelmäßig, zuletzt hat sie Gebackene Kartoffeln mit Pilzen zubereitet. Hier geht es zum Rezept.
Zu den Kommentaren
Auberginen aufschneiden, salzen und danach abtupfen. Foto: Angelika Sauerer
Die Auberginen können in reichlich Öl frittiert oder im Ofen gebacken werden. Foto: Angelika Sauerer
Die Tomaten mit dem Löffel aushöhlen, dann klein würfeln Foto: Angelika Sauerer
Die erfrischende Tomatensalsa wird kalt zubereitet. Foto: Angelika Sauerer
Den Rucola mit Olivenöl, Weißweinessig und Salz anmachen Foto: Angelika Sauerer
Ob gebacken oder frittiert – die Auberginen mögen in jedem Fall es heiß. Foto: Angelika Sauerer
Diese Zutaten werden benötigt. Foto: Ursula Gaisa
Ursula Gaisa
