Der erste Samstag der olympischen Spiele in Paris steht an. Das bedeutet für die meisten: Mehr Zeit zum Olympia schauen. Die Zeit braucht man auch, wenn man alle bayerischen Sportler verfolgen will. Es sind am heutigen Samstag nämlich 15 an der Zahl. Sie starten im Basketball, Handball, Radfahren, Schwimmen, Rudern, Turnen und im Kanuslalom.
Die meisten von ihnen haben ihre Wettkämpfe in Paris. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Die bayerischen Basketballer. Sie machen über ein Drittel des deutschen Elf-Mann-Kaders aus.
Isaac Bonga (24), Niels Giffey (33) und Andreas Obst (28) sind allesamt Wahlmünchner. Sie spielen beim FC Bayern München. Oscar da Silva (25) dagegen ist waschechter Münchner. Er ist dort geboren, fand zum Basketball und schloss sein Abitur mit einem Einser-Schnitt am Ludwigsgymnasium ab. Seit Anfang Juli ist auch er bei den Basketball-Bayern unter Vertrag. Er wechselte vom FC Barcelona. Das deutsche Team startet um 13.30 Uhr gegen Japan in die Vorrunde.
Handballkrimi mit Christoph Steinert am Abend
Ähnlich prominent wie die deutschen Basketballherren sind die Handballer. Sie spielen um 19 Uhr ihr erstes Vorrundenspiel gegen die Europameisterschaftsdritten aus Schweden.
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Seine ersten Würfe bei Olympischen Spielen könnte Christoph Steinert sammeln. Er verlängerte im Dezember seinen Vertrag beim Bundesliga 16. aus Erlangen.
Im Hockey gegen Gastgeber und früher Start im Volleyball
Moritz Karlitzek (27), Johannes Tille (27) und Julian Zenger (26) spielen wie die Basketballer auch gegen Japan. Allerdings im Volleyball. Karlitzek aus Hammelburg in Unterfranken, Tille aus Polling (Landkreis Mühldorf am Inn) in Oberbayern, und Zenger aus Wangen im Allgäu starten um neun Uhr in das olympische Turnier.
Acht Stunden später wird der gebürtige Nürnberger Justus Weigand (24) versuchen den Gastgebern den Auftakt im Hockey zu verderben. Die sind als amtierende Weltmeister trotz Heimvorteil der Franzosen klar favorisiert.
Oberpfälzer Schütze und Fast-Fahnenträger Reitz will sich qualifizieren
Was Olympia angeht ist Christian Reitz (37) ein erfahrener Hase. Sein Olympia-Debüt gab der damals 21-Jährige in Peking 2008, wo er gleich die Bronzemedaille mit der Schnellfeuerpistole gewann. Seitdem verpasste er keine olympischen Spiele. 2016 gewann er in Brasilien sogar die Goldmedaille. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte ihn dieses Jahr zur Abstimmung um den deutschen Fahnenträger. Seine Kontrahenten waren Tennisstar Alexander Zverev und Basketball-Weltmeister Dennis Schröder. Letzterer gewann das Voting.
Am Samstag geht es bei seinen fünften Olympischen Spielen zunächst um die Qualifikation. Start beim Schießen mit der Luftpistole aus zehn Metern: Zehn Uhr.
Erste Medaillenentscheidung mit Rosenheimerin im Zeitfahren
Um mehr als nur um die Qualifikation für die nächste Runde, geht es am ersten Tag nach der Zeremonie für Antonia Niedermaier. Die 21 Jährige wurde 2019 Dritte bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Skibergsteigen. Als Training für die Wintersportart fuhr Niedermaier viel Rennrad und wechselte 2022 endgültig in den Straßenradsport. Mit Erfolg.
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Sie ist im Einzel-Zeitfahren qualifiziert und hat am Nachmittag die Chance bei ihren ersten olympischen Spielen eine Medaille mit nach Rosenheim zu nehmen. Die letzte große Tour, der Giro d´Italia beendete sie auf Rang sechs. Sie startet um 15.03 Uhr in der Pariser Innenstadt.
Nach Verletzung: Reduziertes Turn-Programm für Lukas Dauser
In der Turnhalle geht es für Lukas Dauser (31) ab elf Uhr um die Qualifikation. Allerdings nur in zwei Wettbewerben: am Barren und am Boden. Er hat sich nämlich eine Muskelverletzung zugezogen. Der Kunstturner ist in Ebersberg, nahe München, geboren, wuchs in Glonn auf und hat bei den Olympischen Spielen 2021 die Silbermedaille geholt.
Am Vormittag Schwimm-Qualifikation – am Nachmittag Finale?
Wenn Lukas Dauser nach dem anstrengenden Wettkampf zur Abkühlung in den Olympischen Pool hüpft, könnte er auf den Erlanger Peter Varjasi (24) treffen. Der Hochleistungsschwimmer lebte und schwamm über 15 Jahre in Erlangen. Mittlerweile studiert er in den USA – startet bei Wettkämpfen jedoch nach wie vor für den TB Erlangen. Er ist in Paris Teil der deutschen 4*100 Meter-Freistil-Staffel. Das Quartett springt um Punkt 11 Uhr ins Wasser. Sollten sie den Vorlauf überstehen, geht es um 21.50 Uhr im Finale um Edelmetall.
Casiadis und Zeidler als Favoriten in Qualifikation
Nicht im, sondern auf dem Wasser sind Sideris Casiadis (34) und Oliver Zeidler (28) aktiv. Casiadis, der Augsburger, startet in seinem Canadier im Kanuslalom. Dass er die Vorläufe übersteht scheint beim Blick auf seine Erfolge realistisch. Er startet seinen ersten Vorlauf als Nummer 15 von 20 um 15.35 Uhr. Sein zweiter Vorlauf beginnt um 17.45 Uhr.
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Auch Oliver Zeidler, ehemaliges Nachwuchstalent im Schwimmen, sollte keine Probleme mit der Qualifikation für das Halbfinale im Rudern haben. Sein Vorlauf im Einer-Boot startet um 9.48 Uhr.
Wo die Wettbewerbe zu sehen sind
Das Erste überträgt die olympischen Spiele zwischen 8.45 und 0.15 Uhr. Wettbewerbe, die nicht live im TV gezeigt werden, zeigt die ARD in der Mediathek. Eurosport überträgt auf dem kostenfreien Sender Eurosport1 ab acht Uhr aus Paris.
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