Von Eva Gaupp
Neumarkt. Das Neumarkter Wittmann’s bietet ein feines Steak-Restaurant und klassische bayerische Küche.
Wer sich entscheidet, bei Wittmann’s zu essen, muss sich erst einmal gar nicht entscheiden. Nach der Modernisierung und Erweiterung des Hotels beherbergt es zwei Restaurants: das „Meisterstück“ mit klassischer bayerischer Küche und das Steak-Restaurant „52 Grad“. Wer sich auf einen genussvollen Abend einstimmen will, kann an der Bar „Hüftgold“ vorab noch einen Aperitif nehmen.
Die beiden Restaurants sind zwar optisch durch eine Treppe in den ersten Stock voneinander getrennt. Doch die herzlich lächelnde Bedienung legt den Gästen beide Speisekarten auf den Tisch. Trotzdem entscheiden wir uns beide für Fleisch, denn das Steak-Restaurant steht für die Philosophie der Familie Wittmann. In der hauseigenen Metzgerei verarbeiten Vater Norbert und Sohn Tim die Tiere noch selbst und stellen Schinken, Wurst und Fleischprodukte eigenhändig her.
„Von der Nase bis zum Schwanz“ lautet ihr Motto, denn nachhaltig haben die Fleischsommeliers schon immer gearbeitet und das Tierwohl war ihnen schon wichtig, als es noch kein Siegel dafür gab. Deshalb liegen neben den Ausflugstipps im Foyer Flyer über das Schwäbisch-Hällische Weideschwein, und nicht nur in der Metzgerei sieht der Kunde große Fleischstücke im Reifeschrank hängen.
Wir sitzen neben dem „Dry Ager“, der wie ein großes Fenster in die Wand eingelassen ist. Auf diese Weise animiert, bestellen wir ein Carpaccio vom Hohenloher Weiderinderfilet, das butterzart ist und wunderbar mit den etwas herzhaft-würzigen Raspeln vom Bio-Hartkäse, frischem Rucola und dem Kräuterpesto harmoniert.
Als Hauptgänge ordern wir ein Filet Mignon sowie aus den Special Cuts ein Bavette Steak. Auf dem Grill haben sie einen so feinen Eigengeschmack entwickelt, dass sie mit ein paar Salzkristallen als Gewürz auskommen. Die beiden dicken Filetstücke aus dem Rinderrücken sind super zart, die eher unbekannten schmalen Filetstreifen aus dem Bauchlappen stärker marmoriert und etwas bissiger. Dazu setzen das knackfrische Grillgemüse, die Rosmarinkartöffelchen sowie als Dip eine Honey BBQ Sauce und Ochsenmarkbutter charmante Akzente.
Lecker wäre jetzt noch ein Kaiserschmarrn oder hausgemachtes Eis – doch die Portionen sind stattlich. Und wir wollten keinen Bissen liegen lassen. Auch das ist nachhaltig.
Informationen zum Lokal:
Adresse: Gasthaus Meisterstück und Restaurant 52 Grad, Bahnhofstraße 21, 92318 Neumarkt; (09181) 5330400; wittmanns-neumarkt.de
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 11 bis 14 Uhr, 17.30 bis 21.30 Uhr; Sonntagabend geschlossen.
Wichtig: Unter dem Dach des Wittmann’s befinden sich die zwei Restaurants Meisterstück und 52 Grad (hier Preise in Klammern).
Preise: Vorspeisen ab 5(7) Euro, Brotzeit 12-15 Euro, Hauptspeisen 15-32 (26-109) Euro, Vegetarisch & Vegan 15-24 Euro, Dessert ab 4 Euro
„Ein Gasthaus“ – das ist die meist genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Ein subjektiver Tipp also, der empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.
Zu den Kommentaren