Von Angelika Sauerer
Nabburg. Zum Nabburger Gasthof zum Stern gehört ein Biergarten mit einem besonders schönen Ausblick.
Wenn es stimmen soll, dass der Weg das Ziel ist, dann nähern wir uns dem Sterngarten ganz langsam von unten. Wir betreten die mittelalterliche Altstadt von Nabburg durch das Mähntor und gehen zum Oberen Markt hinauf. Rechts am Schmidt-Haus vorbei, das mit seinen Fassadenbildern zum Anschauen reizt: Der Künstler Karl Schmidt-Wolfratshausen hat das historische Haus gestaltet und als er 1971 starb, der Stadt vererbt. Jetzt findet dort unter anderem Kabarett statt. Obwohl das zinnengekrönte Rathaus mit schmucker Loggia und stattlichem Turm schon den Blick auf sich zieht, biegen wir doch nach rechts ab, um den hübschen, blau getünchten Gasthof zum Stern herum, in Richtung Zwingerrundweg.

Stimmen verraten, hier ist was los. Durch ein Türl geht es in einen der schönsten Biergärten der Region: den Sterngarten. Man sitzt unter alten Obstbäumen. Stilechte Biergartenklappstühle in Lindgrün stehen auf der Wiese, die hinten mit einem kleinen Spielplatz aufwartet. Nach Osten geht der Blicke weit ins Land und selbst wenn man keinen der begehrten Plätze an der Mauer ergattert hat, macht das nichts. Hier sitzt irgendwie jeder in der ersten Reihe.
Stattlicher Burger und saftige Schweinesteaks
Das Rhaner Helle kommt prompt und schmeckt süffig. Die Brotzeiten und Sommersalate schenken wir uns und bestellen als gemeinsame Vorspeise, was hier fast an jedem Tisch serviert wird: Flammkuchen. Die Variante Mediterran ist belegt mit Crème fraîche, Lauch, Schafskäse, Oliven, Knoblauch und Peperoni. Der dünne Teig ist knusprig, der Belag würzig. Auch der stattliche Stern-Burger und die gegrillten Schweinesteaks lassen nicht lang auf sich warten – und keine Wünsche offen. Das Fleisch ist saftig und der Burger mit Angus-Rind-Patty, sautierten Zwiebeln, Tomaten, Käse und sehr feiner, selbstgemachter Sauce eine Schau. Wir essen alles auf, obwohl die Portionen groß sind. Das sagt alles.
Jörg Podlesny führt Gasthof und Hotel in vierter Generation, erzählt Mutter Sophie. Er verantwortet auch die Küche. „Meine Oma Anna Lippert hat das Gasthaus 1899 gekauft“, sagt sie. Eine lange Tradition, die zum geschichtsträchtigen Nabburg passt. Nächstes Mal sollen wir am Sonntagmittag vorbeikommen, rät sie. Da gebe es auch Braten. Das ist freilich ein Argument. Für diesmal allerdings sind wir zufrieden. Auf dem Rückweg nehmen wir wieder den Umweg, an der Stadtmauer entlang und durch die Gassen.
Informationen zum Lokal
Adresse: Gasthof zum Stern, Oberer Markt 6, 92507 Nabburg; (09433) 9628
Öffnungszeiten: Di bis Sa 17-23 Uhr, So 10-14 und 16-23 Uhr
Infos: Es ist entweder der Gasthof am Oberen Markt oder der Biergarten an der Stadtmauer geöffnet. Dort gibt es eine eigene Küche. Fremdenzimmer sind vorhanden, Catering und Feiern möglich.
Preise: Bratwurstsemmel 4 Euro; Bauernsalat 10,90 Euro; Flammkuchen klassisch 9,90 Euro; Stern-Burger 13,20 Euro; Helles (0,5l) 3,80 Euro
„Ein Gasthaus“ – das ist eine Momentaufnahme. Die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektiver Tipp also, der empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.
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