Zwei Brüder sitzen in ihrem Zimmer in München. Der eine lernt, der andere hört laut Handynachrichten. Im Streit greift einer zu einem Dolch - mit fatalen Folgen.
Knapp ein Jahr nach einem lebensgefährlichen Dolchstoß auf seinen Bruder hat sich ein wegen Mordversuchs angeklagter Mann zu den Vorwürfen geäußert. Das teilte ein Gerichtssprecher in München mit, ohne Details zu nennen. Nach Erkenntnis der Ermittler saßen die Brüder am Tatabend, dem 7. November 2023, gemeinsam in ihrem Zimmer in der elterlichen Wohnung in München. Während der Jüngere für eine Klausur am folgenden Tag lernte, soll der Angeklagte laut Nachrichten auf seinem Handy gehört haben. Darüber kam es wohl zum Streit.
Der 21-Jährige soll daraufhin sein Handy noch lauter gestellt haben. Als sein damals 18 Jahre alter Bruder sich das Mobiltelefon schnappen wollte, soll der Verdächtige ihm unvermittelt einen Dolch in die Brust gerammt haben. Laut Anklage hat die Waffe eine Klingenlänge von etwa 25 Zentimeter.
Das Opfer wählte noch selbst den Notruf. Der Angeklagte soll sich derweil nicht um seinen verletzten Bruder gekümmert, sondern stattdessen Videos auf seinem Handy angesehen haben. Der 18-Jährige sei schwer verletzt worden, es habe eine abstrakte Lebensgefahr bestanden, so die Staatsanwaltschaft.
Der Verdächtige soll heimtückisch gehandelt haben. Er kam nach der Tat in Untersuchungshaft. Der Auszubildende ist wegen Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Für den Prozess sind bis Ende November sieben Verhandlungstage angesetzt.
© dpa-infocom, dpa:241007-930-253753/1
Artikel kommentieren