Regensburg. „Ein ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ auf dem Organspendeausweis erleichtert es allen Beteiligten“, sagt Professor Bernhard Banas, Leiter des Universitären Transplantationszentrum Regensburg. Doch immer noch gibt es viel zu wenige Menschen, die sich bewusst mit dem emotional besetzten Thema befassen, obwohl 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine positive Einstellung zur Organspende haben. Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) will dieser Unentschlossenheit mit Informationen und Aktionen begegnen und startet dafür die ein Jahr laufende Kampagne „Ostbayern entscheidet sich“.
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Unterstützt wird das Vorhaben von den Regierungspräsidenten aus der Oberpfalz und Niederbayern. „Wir unterstützen die Aktion sehr gern, weil es darum geht, möglichst viele Menschen in Ostbayern zu erreichen und sie davon zu überzeugen, eine Entscheidung zu treffen“, begründeten Walter Jonas und Rainer Haselbeck die Schirmherrschaft.
In Deutschland kann man im Todesfall nur nach expliziter Zustimmung Organe spenden. Deshalb sei es wichtig, mit Angehörigen oder engen Freunden über die eigene Entscheidung zu sprechen und sie zu dokumentieren. „Wir sehen uns in besonderer Verantwortung, über Organspende aufzuklären und das Thema in die Mitte der Gesellschaft zu bringen“, sagt Prof. Banas. Denn hat man zu Lebzeiten keine Entscheidung gefällt, werden in dem Fall, dass man als Organspender in Frage kommt, die nächsten Angehörigen befragt. Sie sollen dann im Sinne des Verstorbenen entscheiden – was in den Stunden des Verlustes und des Abschiednehmens eine zusätzliche psychische Belastung darstellt.
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Mit der Aktion sollen Unternehmen, Hochschulen und Universität, Vereine, Behörden und andere Institutionen angesprochen und zur Mitwirkung aufgefordert werden. Die Website www.organspende-ostbayern bietet Informationen und eine Download-Möglichkeit für den Organspendeausweis. Am 7. Juni 2025 wird dann der bundesweite Tag der Organspende in Regensburg stattfinden.
ig
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