Freitagabend, laues Sommerwetter. Der Himmel trägt sein schönstes Blue-Hour-Blau und im DiNero in der Regensburger Schottenstraße läuten die Gläser beim Anstoßen das Wochenende ein. Der von großen, alten Bäumen beschattete Innenhof ist von einer langen Bar gesäumt, unter deren frisch saniertem Holzdach Gäste sitzen.
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Ein älteres Ehepaar lässt den Sommerabend bei einem Glas Weißwein ausklingen, daneben startet eine Traube junger Leute mit Sprizz und guter Laune in die Nacht. Im Garten des DiNero treffen sich – zumindest an diesem Tag – Mädelsabende und Städtereisende, Familien und Ausgehfertige, Pärchen und Hungrige. Letzteres sind wir.
Ganz fix sind die Getränke da. Obwohl der Garten voll ist, hat das junge Team alles im Griff. Wir sind dankbar für die Übersichtlichkeit der Speisekarte: eine Seite, auf der trotzdem keine Wünsche offenbleiben. „Wir werden die Karte wechseln, aber sie wird nicht größer werden. Uns ist wichtig, dass wir alles frisch kochen“, sagt Peter Artmann (Dult-Herzl, 0941-Bar), der mit Thomas Scholz das frühere Jalapeños nach Jahren des Leerstands wieder zum (Nacht-)Leben erweckt hat. Der Gastraum innen ist modern und schlicht in dunklen Farben eingerichtet. Hier sitzt man bei schlechtem Wetter oder im Winter. Neben Bar und Restaurant gibt es im historischen Stall auch den Club „Jala“.
Alle unsere Vorspeisen sind ein Gedicht: Der Orangensalat mit Büffelmozzarella, Basilikum und Honig schmeckt sommerlich fruchtig, der gratinierte Pecorino auf Gemüse ist herzhaft und würzig, die Gazpacho perfekt abgeschmeckt. Wir tauchen die Pinsa rustica in drei verschiedene Dips und diskutieren, ob Olive, Käse oder Rosmarin am besten ist.
Mit wunderbar fluffigen Pinsas – der Urform der römischen Pizza – geht es weiter: Trüffel, Rucola und Scampi, alle perfekt. Artmann hatte Pinsas bereits im früheren Little Tony’s auf der Karte und diesen Selbstläufer im DiNero beibehalten. Die Portionen sind groß, Reste lassen wir uns einpacken. Beim Burger wäre das nicht möglich – der üppig mit dünnen Scheiben von Pastrami (Rindfleisch), karamellisierten Zwiebeln und Krautsalat belegte Bun wird an Ort und Stelle mit Genuss vertilgt – samt Bratkartoffeln. Ebenso die Orecchiette mit Fenchel und Salsiccia, die man so gschmackig bei einem Nicht-Italiener kaum erwarten darf. Am Ende für jeden noch einen Bissen von den Profiteroles zum Espresso. Dann ist es aber auch gut.
Infos zum Lokal
Adresse: DiNero, Schottenstr. 4, 93047 Regensburg; dinero.eatbu.com
Öffnungszeiten: Mi 17–23 Uhr, Do 17–1 Uhr, Fr und Sa 17–3 Uhr, So 17–23 Uhr; Küche bis 21 Uhr (Fr und Sa 21.30 Uhr); Antipasti und Pinsas gibt es auch später. Man sollte reservieren.
Weitere Informationen: Neben dem Restaurant gibt es innen und im Garten auch eine Bar. Räume können für Events und private Feiern gebucht werden. Schöner Innenhof.
Preise: Antipasti ca. 7-18 Euro, Hauptspeisen ca. 15–19 Euro, Pinsa ca. 9–22 Euro; Cocktails ca. 10 Euro, Wein (0,2 l) ab 6,90 Euro
„Ein Gasthaus“, das ist die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Ein subjektiver Tipp also, der Ihnen rät: Gehen Sie hin, bilden auch Sie sich Ihr Urteil.
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