Rückkehr nicht ausgeschlossen
Gesundheitliche Gründe: Günter Grünwald geht von der Bühne

20.09.2024 | Stand 20.09.2024, 20:04 Uhr |

Die Abschiedstournee läuft noch bis Dezember 2024: Günter Grünwald beendet seine Bühnenkarriere in Ingolstadt – zumindest erstmal. − Foto: Dorn

Erst Ende August hat Günter Grünwald das Ende seiner „Freitagscomedy“ angekündigt. Nach 22 Jahren und weit über 200 Folgen soll am 11. Oktober um 22 Uhr die letzte Folge ausgestrahlt werden. Nun schockierte eine Eilmeldung die Fans:

  

„Aus gesundheitlichen Gründen, die auch zeitlich aufwendige Behandlungen erfordern, musste sich Günter Grünwald entschließen, seine erfolgreiche Karriere zu beenden. Er wird ab 1. Januar 2025 nicht mehr auftreten. Nichtsdestotrotz wird Günter Grünwald aber seine (Abschieds-)Tour bis 17. Dezember 2024 absolvieren.“

Am Telefon klingt Günter Grünwald dann aber wie immer. „Diese Mitteilung von meinem Management klingt schriftlich sehr dramatisch. So ist es nicht. Es gibt ein gesundheitliches Thema, aber das ist absolut in den Griff zu kriegen. Es braucht Zeit und es ist immer schwierig zu wissen, wann ich was machen muss. Weil ich nicht dauernd Termine absagen will, habe ich entschieden: Ich spiele dieses Jahr noch, nächstes Jahr kümmere ich mich um den gesundheitlichen Quark und wie es dann weitergeht, sieht man danach.“

In Ingolstadt ging Günter Grünwalds kabarettistische Karriere los

Obwohl Grünwald bis Mitte Dezember Auftritte geplant hat, sind bis dahin aber auch schon einige abgesagt worden, darunter auch solche in der Region. Konkret: 20.11. in Berchtesgaden, 28.11. in Bad Füssing, 30.11. in Teisnach und 14.12. in Simbach am Inn.

Der letzte Auftritt mit seinem aktuellen Programm „Das kann doch wohl nicht mein Ernst sein“ wird am 17. Dezember im Ingolstädter Festsaal sein. „Da schließt sich dann ein Kreis“, sagt Grünwald. Denn in Ingolstadt ging Günter Grünwalds kabarettistische Karriere los: Zunächst mit United Cervelat Anfang der 80er Jahre. Und dann solo in der Neuen Welt. „Das war von Anfang an ein Selbstläufer“, sagt Veranstalter Walter Haber, der ihn seit 40 Jahren begleitet. 1988 wurde Günter Grünwald das Passauer Scharfrichterbeil verliehen. Längst zählt er zu den erfolgreichsten Kabarettisten in Deutschland. „Er ist einer der ersten gewesen, der diesen schmalen Grat zwischen Kabarett und Comedy gegangen ist. In den ersten Programmen waren noch viele politische Sachen drin. Von Anfang an hat er sich auch gegen rechts positioniert. Das hat ihn schon ausgezeichnet.“

Kein Zusammenhang zwischen dem TV- und dem Bühnenabschied



Es gebe übrigens keinen Zusammenhang zwischen dem TV- und dem Bühnenabschied. „Purer Zufall“, sagt Grünwald. „Das klingt jetzt so wie alles ist vorbei – demnächst sehen wir uns am Westfriedhof wieder. Aber das ist alles nicht so wild.“ Fernsehen müsse man einfach langfristig planen. Und das Ende sei schon länger beschlossen, so der 67-Jährige. Und auch eine Rückkehr schließt er nicht aus. Für nächstes Jahr sind zudem noch Auftritte mit der Band Rad Gumbo ausgemacht. „Ich bin nicht komplett weg“, sagt Günter Grünwald. Oder wie er in seinem Abschiedsvideo meint: „Vielleicht mache ich dann doch irgendwann den Howard Carpendale und sage: ,Hello again ...‘.“

Was Grünwald wirklich bewegt hat, waren die vielen Reaktionen, die er auf seine Ankündigung vom Karriereende auf Facebook bekommen hat. „Ich bin ergriffen, was die Leute auf Facebook schreiben. Und das ist eins der ganz wenigen Sachen, die ich wirklich ernst meine.“

− aw, jsr, ds



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