Vor zehn Jahren sind in Gottesdiensten der katholischen Kirche in Deutschland und Österreich modernere Töne eingezogen - mit einem neuen Gesang- und Gebetbuch, dem Gotteslob. Die Gesamtauflage liegt nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) bei rund sieben Millionen. Damit hat bei weitem nicht jeder Katholik ein Exemplar zu Hause, denn noch gehören knapp 21 Millionen Menschen in Deutschland der katholischen Kirche an.
Eingeführt wurde das Buch am ersten Adventssonntag 2013, es wurde von den Gemeinden gut angenommen. „Angesichts so massiver Veränderungen und Umbrüche, wie wir sie als Kirche und in der Gesellschaft gerade erleben, ist das keine Selbstverständlichkeit“, sagte der Vorsitzende der DBK-Liturgiekommission, Bischof Stephan Ackermann aus Trier.
Traditionelle Kirchenlieder wurden ergänzt durch Lieder, die der Bewegung „Neues Geistliches Lied“ (NGL) entsprungen sind, also deutlich moderner klingen als Gesänge aus früheren Jahrhunderten. Die Kirchenmusik entwickelt sich nach Experten-Ansicht dennoch schnell weiter. „Das Gotteslob bildet nicht ab, was sich gerade tut. Es ist die Kanonisierung der etablierten Kirchenmusik“, sagte Tobias Lübbers, Leiter der „Werkstatt Neues Geistliches Lied (NGL)“ im Erzbistum Bamberg. Dass sich im Gotteslob nun auch Lieder der christlichen Popularmusik finden, zeige, dass die Publikation stilistisch offen war.
© dpa-infocom, dpa:231203-99-163598/3
Artikel kommentieren