Von Angelika Sauerer
Regensburg. Ofengemüse trifft Tomaten und Kräuter: Das Resultat ist eine opulente Vorspeise oder ein kleines Hauptgericht.
Es gibt diese relativ kurze Zeitspanne, in der die Kürbisse auf den Wochenmärkten um die Wette leuchten und die Tomaten gerade noch genug Aromakraft haben, um die zweite Hauptrolle in einem Gericht spielen zu können. Anfang Dezember dürfte das noch klappen. Dann verabschieden wir uns wieder schweren Herzens von unserem Lieblingsgemüse, der Tomate, die nicht umsonst auch Paradeiser genannt wird. Zuvor aber bereiten wir ihr noch eine große Bühne als fein säuerlicher Konterpart zum mild-süßlichen Kürbis.
Wir würzen mit allem, was der Kräutergarten noch hergibt. Das Basilikum hat zwar in der Kälte bereits kapituliert, aber Rosmarin und Thymian sind noch fit. Gekrönt wird das Gericht, das sowohl als Vorspeise wie auch als Hauptgang bestehen kann, mit Ziegenkäse. Wir haben auf einem Wochenmarkt in der Hallertau eine besondere Quelle für Ziegenkäse aller Art entdeckt: Die Frischkäsezubereitungen sind gewürzt mit rotem Pfeffer und Estragon oder Kürbiskernen und Honig, Knoblauch und Kräutern – um nur ein paar Sorten aufzuzählen. Allerdings schmeckt dieses Rezept auch mit ganz einfachem, ungewürztem Ziegenfrischkäse.
Mit den Händen vermengen
Und so geht es: Den Hokkaido-Kürbis vierteln und dann in etwa ein bis zwei Millimeter dicke Scheiben hobeln. Die Kräuter fein hacken und mit ein wenig Olivenöl, Salz und Pfeffer mit den Händen unter die Kürbisscheiben mischen. Den Kürbis auf ein mit Backpapier bedecktes Blech legen und noch etwas mehr Olivenöl darüber verteilen.
Dann kommt das Blech in den auf 180 Grad Umluft vorgeheizten Backofen. In der Zwischenzeit schneiden wir die Tomaten in dünne Scheiben und verteilen sie auf große, flache Teller. Anschließend gut salzen und pfeffern sowie mit ein paar Tropfen Balsamico beträufeln. Nach etwa 20 Minuten Backzeit – die Spitzen der Kürbisscheiben sollten sich bereits leicht gebräunt haben – das Blech aus dem Ofen nehmen. In dünnem Strahl vorsichtig etwas Honig auf dem Kürbis verteilen, aber nicht zu viel. Anschließend den Frischkäse in kleinen Flocken auf den Kürbisscheiben drapieren. Nun kommt das Backblech noch einmal für etwa zehn Minuten in den Ofen. Der Käse sollte leicht gratinieren und die oberen Kürbisscheiben dürfen etwas knusprig sein. Wer den Kürbis gerne mit Biss haben möchte, bemisst den ersten Teil der Backzeit etwas kürzer.
Der gratinierte Kürbis wird nun vorsichtig mit einem großen, flachen Heber auf die vorbereiteten Tomaten gelegt. Man dekoriert mit Rosmarinnadeln und würzt mit Salz und Pfeffer nach. Etwas Olivenöl und noch ein paar Tropfen süße Balsamico-Crema oder – wer so etwas Besonderes zu Hause hat – alter Jahrgangsbalsamico tun dem Geschmack sehr gut, ebenso etwas Kürbiskernöl. Dazu passt ein Weißbrot mit kräftiger Kruste.
Die Zutaten
Für drei Personen als kleines Hauptgericht braucht man:
1 mittelgroßer Hokkaido-Kürbis, 6 Tomaten, frische Kräuter (Rosmarin, Thymian), 250 g Ziegenfrischkäse, Salz & Pfeffer, Olivenöl,1-2 TL Honig, Balsamico, Balsamico-Crema, Kürbiskernöl
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