Hohe Fallzahlen
Kinderpornografie: Oberpfälzer Polizei warnt junge Menschen, selbst Täter zu werden

05.12.2024 | Stand 05.12.2024, 15:10 Uhr |

Die Oberpfälzer Polizei warnt junge Menschen vor dem Versenden von Nacktbildern: Einmal im Umlauf könne das noch Jahre später zu Ausgrenzung und Mobbing führen. Die rechtlichen Risiken sind ohnehin enorm. Symbolbild: dpa

Die Oberpfälzer Polizei meldet auf dem Sektor Kinderpornografie eine hohe Zahl von Tatverdächtigen. Unter ihnen sind viele Minderjährige, die arglos ins hohe Risiko schlittern.

  

Das Polizeipräsidium Oberpfalz verweist auf hohe Fallzahlen im Bereich Kinderpornografie im Regierungsbezirk. „Dabei sind bei weitem nicht alle Täter erwachsen und haben einen sexuellen Hang zu Minderjährigen“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch. Gut die Hälfte der Tatverdächtigen seien Kinder, Jugendliche und Heranwachsende. Oft würden diese unbedarft Fotos oder Videos versenden, die als vermeintliche Liebesweise oder schlechte Scherze gedacht seien – es würden beispielsweise auf Aufforderung eines Freundes Nacktfotos von sich selbst geschickt. Die in Frage kommenden Delikte bewegen sich dennoch im Bereich von Straftatbeständen, die teils als Verbrechen gewertet werden und grundsätzlich eine Haftstrafe vorsehen.

Polizei appelliert an junge Menschen

Im Jahr 2023 waren von insgesamt 327 in der Oberpfalz angezeigten Tatverdächtigen 159 unter 21 Jahre alt, davon 135 unter 18 Jahre und 48 sogar unter 14 Jahre alt. Immerhin: Die Gesamtzahl von 327 lag deutlich unter dem hohen Wert von 497 von 2022. Bei den unter 21-Jährigen ging die Zahl im gleichen Zeitraum von 293 auf 159 zurück. Zum Vergleich: 2019 wurden bei einer Gesamtzahl von 149 Tatverdächtigen noch 80 unter 21 Jahren registriert.

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Die Polizei appelliert an junge Menschen, „gänzlich auf das Erstellen solcher Inhalte zu verzichten“. Eltern sollten mit ihren Kindern nicht nur über die gravierenden rechtlichen Konsequenzen, sondern auch die hohen soziale n Risiken sprechen. Einmal im Umlauf könnten Bilder und Aufnahmen noch Jahre später in sozialen Netzwerken auftauchen und zu Ausgrenzung und Mobbing führen.

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