Von Ursula Gaisa
Regensburg. Ein Limetten-Dip zum Ragout sorgt für einen sommerlichen Geschmackskick.
Auberginen haben so ihre Tücken. Die Nachtschattengewächse sollten aufgrund ihrer Bitterstoffe und dem sogenannten Solanin – das ist eine in hohen Dosen giftige chemische Substanz, die auch in Kartoffeln und Tomaten vorkommt – nicht roh verzehrt werden. Beim Braten und Dünsten gehen sie jedoch verloren.
Die Eierpflanze stammt ursprünglich aus Asien und wird bis heute vor allem in der türkischen, mediterranen und orientalischen Küche verwendet. Durch das Salzen werden ihr Bitterstoffe entzogen. Auberginen saugen beim Ausbacken sehr viel Fett auf, daher unbedingt danach etwas entölen. Sie sind reich an Ballast- und anderen Nährstoffen, wirken entzündungshemmend und bringen die Verdauung in Schwung. Durch die enthaltenen B-Vitamine können sie die Synthese von Neurotransmittern, wie zum Beispiel Serotonin, Melatonin und Dopamin, unterstützen. Außerdem enthalten sie Antioxidantien, die krebserregende freie Radikale abfangen.
In unserem Rezept erhalten sie einen knusprigen Mantel aus dem sogenannten Panko – das ist Paniermehl mit groben Bröseln aus dem Asialaden – und bleiben innen drin schön bissfest und lecker. Statt dem Ei können Veganer zum Beispiel dickflüssige Hafercuisine zum Panieren verwenden.
Als Erstes für den Dip die vegane Crème fraîche mit etwas Salz, dem Saft und der Schale der Limette mischen und eine Weile durchziehen lassen.
Das Gemüseragout geht auch als Nudelsauce
Für das Gemüse-Linsen-Ragout wird erst einmal alles an Gemüse fein und klein geschnippelt. Verwendet werden können zum Beispiel auch Gemüsereste – geeignet ist alles, was der Kühlschrank hergibt. Dazu kommen Knoblauch, Karotte, Lauch und Paprika für den Geschmack. Die Gemüsewürfel werden in einer großen Pfanne mit dickem Boden in Öl scharf angebraten. Die roten Linsen dazugeben und kurz mit andünsten, dann die Tomaten-Passata und das Lorbeerblatt beifügen und bei geschlossenem Deckel bei schwacher Hitze zehn bis 15 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Eventuell noch etwas Wasser dazugießen und öfter umrühren. Mit den Gewürzen und der Sojasauce abschmecken und mit den klein geschnittenen Kräutern bestreuen. Das Gemüse-Linsen-Ragout ist eine Art vegane Bolognese und ein echter Allrounder, es schmeckt auch gut zu Couscous oder Reis.
Wir servieren es samt Dip zu den knusprigen Auberginenscheiben. Und die gehen so: Die lila Frucht putzen und in einen Zentimeter dicke Scheiben schneiden sowie etwas salzen. In verquirltem Ei, dann in den Panko-Bröseln wenden und etwas andrücken. Normales Paniermehl geht auch, die Auberginenscheiben werden dann aber nicht ganz so knusprig. Von jeder Seite in reichlich heißem Öl etwa zwei Minuten anbraten und auf Küchenpapier kurz abtropfen lassen.
Die Zutaten
Aubergine: 1 große Aubergine, evtl. 1 Ei oder etwas Hafercuisine, 6 EL Panko (asiatische Panierbrösel), Salz, Pfeffer, Öl zum Braten
Dip: 3 EL vegane Crème fraîche, 1/2 Limette (Saft und Schale), etwas Salz
Gemüse-Linsen-Ragout: 250 g Gemüse (z. B. Zucchini), 1 Knoblauchzehe, 1Karotte, 1 Lauch, 1 rote Paprika, 100 g rote Linsen, 350 ml Tomaten-Passata, Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, 1EL Sojasauce, frische Kräuter nach Belieben
Mengenangaben für drei Personen als Hauptgericht
Die Autorin: Ursula Gaisa
Ursula Gaisa ist Vegetarierin und liebt Kochbücher. Sie hat auch selbst eins verfasst: „Vegetarische Schmankerl für 5 Jahreszeiten“ (MZ-Buchverlag, 19,90 Euro). Sie bloggt auf www.immerschick.de. Unter immer.lecker gibt es Kochbuchtipps und Rezeptideen. Für die Mittelbayerische hat sie zuletzt eine erfrischende Gurkenkaltschale zubereitet. Hier geht es zum Rezept.
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