Neue Züge, neuer Takt
Nürnberg bekommt Direktverbindung zum Münchner Flughafen – und Regensburg profitiert

09.07.2024 | Stand 09.07.2024, 16:01 Uhr |

Sowohl Agilis als auch DB Regio werden auf der neuen Direktverbindung vierteilige Elektrotriebzüge des Typs Mireo von Siemens einsetzen. − Foto: Siemens

Der Flughafenexpress wird ab Dezember im Zwei-Stunden-Takt von Nürnberg Hauptbahnhof über Regensburg Hbf zum Flughafen München verkehren. Zudem werden längere Züge eingesetzt und damit die Kapazitäten auf der Strecke deutlich erhöht.



Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat der Verlängerung zugestimmt, heißt es einer Pressemitteilung vom Dienstag. Betrieben wird der Flughafenexpress von den Bahnunternehmen Agilis und DB Regio. Dass zwei Eisenbahnunternehmen eine Linie gemeinsam betreiben, ist ein Novum im bayerischen Regionalverkehr. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter begrüßte die Entscheidung: „Für die bessere Schienenanbindung des Münchner Flughafens ist das ein Volltreffer“, sagt er.

Auch Städte in der Oberpfalz sind Nutznießer



Und weiter: „Nicht nur der Flughafen München profitiert, sondern auch der Großraum Nürnberg und die westliche Oberpfalz, denn der Flughafenexpress hält auch in Neumarkt, Parsberg und Beratzhausen.

Außerdem erhalten Freising, Moosburg, Landshut und das westliche Niederbayern wieder eine Direktverbindung nach Nürnberg. Angesichts der finanziellen Engpässe durch die fehlende Mittelerhöhung des Bundes ist diese Entscheidung ein ziemlicher Kraftakt und alles andere als selbstverständlich.“

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Der RE 50 Nürnberg – Regensburg wird künftig von Agilis im Stundentakt betrieben und zweistündlich mit dem Flughafenexpress RE 22 von DB Regio verknüpft. In den Stunden dazwischen fährt der Flughafenexpress wie bisher sowie der neue RE 50 zwischen Nürnberg und Plattling.

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Während der Flughafenexpress heute meist nur mit einem Zugteil unterwegs ist, werden künftig viele Züge auf der durchgehenden Linie Nürnberg – Flughafen München mit zwei Zugteilen verkehren, heißt es in der Pressemitteilung. Dadurch steige die Kapazität von heute maximal 219 Sitzplätzen auf der Linie Regensburg – Flughafen München auf bis zu 528.

Agilis und DB Regio setzten auf gleiches Fahrzeug



Von Vorteil sei, dass beide Unternehmen das gleiche neue Fahrzeugmodell in ihre Flotten aufnehmen werden: Sowohl Agilis als auch DB Regio werden auf der neuen Direktverbindung vierteilige Elektrotriebzüge des Typs Mireo von Siemens einsetzen.

Die Verbesserung der Schienenanbindung des Münchner Flughafens sei ein zentrales Anliegen der bayerischen Verkehrspolitik, so die Bayerische Eisenbahngesellschaft. Neben der langfristig angestrebten Fernzuganbindung gehöre dazu auch eine schrittweise Erschließung mit überregionalen Flughafenexpress-Zügen.

Die Verlängerung des bestehenden Flughafenexpresses nach Nürnberg sei Teil der ersten Stufe des vom Freistaat entwickelten Vier-Stufen-Konzepts zur besseren Bahnanbindung des Flughafens. Rund ein Drittel aller Fluggäste und Beschäftigten des Münchner Flughafens gelangt bereits heute per Schiene zum Luftfahrtdrehkreuz. Ziel des Freistaats sei es, diesen Anteil schrittweise zu erhöhen.

− mgh



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