Einige zu teuer und dreckig
Raststätten im ADAC-Test: Die beste liegt an der A9 – Anlage an der A3 bei Passau fällt durch

13.09.2024 | Stand 13.09.2024, 20:56 Uhr |

Beim Testsieger Fürholzen West an der A9 im Landkreis Freising überzeugte die ADAC Tester unter anderem die Außenanlage sowie das gastronomische Angebot. − Foto: ADAC

Der ADAC hat erneut Raststätten entlang der deutschen Autobahnen getestet – 20 der 40 Anlagen im Test wurden mit „gut“ bewertet. Der Testsieger liegt an der A9. Sechs Anlagen fielen durch – darunter auch die Rastanlage an der A3 bei Passau.

  

Die Tester prüften die Raststätten demnach in fünf Kategorien – bei den Preisen in der Gastronomie erhielten zwei Drittel der Anlagen die Wertung „günstig“ oder „sehr günstig“. Die Tankstellenshops auf den Rastanlagen stuften die Tester dagegen zu 75 Prozent als „teuer“ oder „sehr teuer“ ein.

Der ADAC besuchte eigenen Angaben zufolge alle getesteten Anlagen im Zeitraum von Mai bis Juli insgesamt jeweils vier Mal. Neben den Kategorien Gastronomie und Preise wurden auch Außenanlagen, Sanitäranlagen sowie zusätzliche Infrastruktur geprüft, zum Beispiel Ladesäulen für Elektroautos.

Rastanlage an der A9 im ADAC-Test bundesweiter Spitzenreiter



Auch in Bayern gilt: Wie im bundesweiten Test reichen die Ergebnisse der Anlagen von gut bis hin zu mangelhaft. Der Sieger des bundesweiten Tests, die Rastanlage Fürholzen West, steht in Südbayern auf der A9 von Nürnberg nach München im Landkreis Freising zwischen der Ausfahrt Allershausen und Kreuz Neufahrn. Besonders positiv bewerteten die Tester in Fürholzen West die Punkte Außenanlage/Zugang sowie die Sanitäreinrichtungen. Auch die Gastronomie sowie die Preise konnten insgesamt überzeugen. Die fehlende Möglichkeit zur Mülltrennung von Reiseabfällen sowie die geringe Anzahl an Ladepunkten zum Superschnellladen (ab 150 bzw. 300 kW) von E-Fahrzeugen stimmten die ADAC Tester negativ.

A8-Raststätten zwischen „gut“ und „ausreichend“



Neben dem Testsieger wurden in Südbayern noch die Rastanlagen Samerberg Süd an der A8 bei Rohrdorf (Landkreis Rosenheim), die ebenfalls die Bewertung „gut“ erhielt, Edenbergen Süd auf der A8 bei Gersthofen im Landkreis Augsburg (ausreichend), Inntal West auf der A93 bei Kiefersfelden im Landkreis Rosenheim (ausreichend) und Donautal West an der A3 bei Passau unter die Lupe genommen.

Rastanlage Donautal West an der A3 bei Passau im Test nur „mangelhaft“



Letztere Rastanlage an der A3 zwischen der Ausfahrt Passau-Nord und Passau-Mitte schnitt im ADAC-Test nur mit einem mangelhaft ab und ist damit das südbayerische Schlusslicht. Die Tester bemängeln bei der Anlage unter anderem das hohe Preisniveau im Restaurant sowie im Tankstellenshop, die optisch teils schmutzigen Toiletten sowie den fehlenden Kinderspielplatz im Außenbereich. Zudem sei der Zugang zum Haupteingang für Mobilitätseingeschränkte „beschwerlich und nicht sicher“.

Sanitäranlagen bundesweit mit guten Noten



Die Sanitäranlagen wurden im ADAC-Test insgesamt am besten bewertet, keine der Anlagen fiel hier durch, wie der ADAC mitteilte. 36 Rastanlagen wurden mit „gut“ und „sehr gut“ bewertet. 90 Prozent der Anlagen verfügten über eine automatische Sitzreinigung.

Den Erholungsfaktor für Familien stuften die Tester dagegen als verbesserungswürdig ein – Kinder könnten sich nach langen Autofahrten selten auf den Anlagen austoben, bemängelte der ADAC. 20 Prozent der Rastanlagen verfügten über keinen Spielplatz im Freien, Indoor-Spielecken mit Bewegungsmöglichkeiten waren nur auf knapp der Hälfte der Rastanlagen zu finden. Fünf Rastanlagen hatten weder Spielflächen im Freien noch im Innenbereich.

Kritik an Barrierefreiheit und Ladesäulen-Ausstattung



Auch die Barrierefreiheit nahmen die Tester unter die Lupe. An 19 der getesteten 40 Anlagen lagen Behindertenparkplätze mehr als 30 Meter vom Eingang der Raststätte entfernt. Eine barrierefreie Toilette gab es überall, bei gut einem Drittel war sie aber mit dem Babywickelraum kombiniert, wie der ADAC kritisierte.

„Durchwachsen“ fiel die Bewertung der Lage für Elektroautofahrer aus. An 40 Prozent der getesteten Rastanlagen gab es ausschließlich Ladesäulen bis 150 Kilowatt, an drei der überprüften Anlagen fehlte die Ladeinfrastruktur komplett.

Stark bemängelte der ADAC, dass die Preise in den Tankstellenshops und in der Gastronomie häufig nicht ausgezeichnet waren. Auffällig seien auch die starken Preisunterschiede zwischen den Raststätten gewesen.

− cav/afp

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