Prognosen im Überblick
Viele Pegel sinken, aber an der Donau wird es kritisch – Wetterdienst warnt erneut vor Dauerregen

03.06.2024 | Stand 03.06.2024, 12:54 Uhr |

Mit Sandsäcken versuchen Anlieger der Fritz-Schäffer-Promenade in Passau, der Wassermassen der Donau Herr zu werden. − Foto: Munzinger

Entlang der Donau wird am Montag vielerorts Hochwasser-Meldestufe 4 erwartet. Das teilte der Hochwassernachrichtendienst (HND) am späten Sonntagabend mit. Zudem warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) erneut vor Starkregen und kräftigen Gewittern.



Ab Mittag seien laut DWD südlich des Mains bis zur Donau Schauer und Gewitter mit Starkregen mit 15 bis 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich. Örtlich könnte es auch zu Unwettern mit Regenmengen bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit oder 70 Litern in wenigen Stunden kommen. Zum Abend hin ziehen die Unwetter dann ins Alpenvorland und in die Alpen, wo es ebenfalls zu Gewittern mit Starkregen kommen könnte. Auch für den Osten Deutschlands erwartet der DWD ab dem Nachmittag Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Örtlich sind auch dort Unwetter mit Mengen um die 30 Liter pro Quadratmeter möglich.

Regen könnte Rückgang des Hochwassers verzögern



Laut HND könne es dadurch zu Verzögerungen beim Rückgang des Hochwassers in Bayern kommen – und mancherorts könne der Niederschlag sogar zu einem Wiederanstieg der Pegel führen. Am Dienstag soll es dann endlich wieder trocken werden.

Die Hochwasserlage an der Donau


„Das Hochwasser konzentriert sich zunehmend auf die Donau, dort ist bereits vielfach Meldestufe 4 erreicht, die Scheitel ab Donauwörth werden noch erwartet“, schreibt der HND in seinem Lagebericht von Sonntagabend. In Neuburg (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) bleibt die Donau im Bereich der Meldestufe 4. In Ingolstadt wird diese Stufe wohl gerade so nicht mehr erreicht. In Kelheim hingegen soll Meldestufe 4 am Montag erreicht werden und die Pegel könnten bis in den Bereich eines 20-jährlichen Hochwassers steigen. In Oberndorf (Landkreis Kelheim) wurde am frühen Montagmorgen Meldestufe 4 überschritten. Der Scheitel wird hier in der Nacht auf Dienstag erwartet. Zwischen Regensburg und Straubing hat die Donau bereits Meldestufe 4 erreicht, ebenso in Vilshofen. Im Bereich Pfelling (Landkreis Straubing-Bogen) soll Meldestufe 4 bis Montagmittag erreicht werden. In Passau rechnet man gegen Montagabend mit Meldestufe 4. Laut HND werden sich die Scheitel dort in der Größenordnung von 2002 oder 1999 bewegen.

Die Scheitel der Donauzuflüsse sinken – doch Regen kommt


Die Scheitel an den südlichen Donauzuflüssen bis Kelheim sowie auch an den nördlichen Donauzuflüssen Wörnitz, Sulzach, Altmühl, Schwarze Laaber und Naab seien weitgehend erreicht, berichtet der HND. In Manching (Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm) wurde der Scheitel in der Nacht zum Montag erwartet. Bei den südlichen Donauzuflüssen Paar in Mühlried (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) und Ilm in Geisenfeld (Landkreis Pfaffenhofen) blieb in der Nacht zum Montag noch Meldestufe 4 bestehen – „bei fallender Tendenz“. Der neuerlich vorausgesagte Regen könnte die Situation an den südlichen Donauzuflüssen laut HND jedoch wieder etwas verschlechtern. Auch an der niederbayerischen kleinen und großen Vils, wo die Scheitel bereits bei Meldestufe 3 erreicht wurden, könnte der prognostizierte Regen die Pegel wieder steigen lassen. Auch am Inn können laut HND dadurch kleine Ausuferungen auftreten.

Gemischtes Bild an der Isar



Auch im Bereich der Isar seien die Scheitel laut HND überwiegend erreicht. Der Regen könnte jedoch auch hier dazu führen, dass ein weiterer Rückgang des Wassers verzögert wird. Vereinzelt könnten Pegel auch noch die Meldestufe 1 erreichen. In Plattling (Landkreis Deggendorf) steigt die Isar noch leicht bei Meldestufe 4, die Amper in Inkofen an der Amper (Landkreis Freising) bei Meldestufe 3. Die Wasserstände der Glonn in Hohenkammer (Landkreis Freising) und der Isar in Landshut fallen bei Meldestufe 3.



Schwarzach und Regen in Meldestufe 2 und 3



An der Schwarzach (Meldestufe 2) bleiben die Wasserstände erhöht. Auch am Regen sind die Scheitel in Marienthal und Nittenau in Meldestufe 3 erreicht, wobei eine kleine Nachwelle gerade Cham in Meldestufe 3 passiert, diese fällt aber niedriger aus als die erste.

− age/dpa



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