Schnee, Graupelschauer , Blitzeis
Wintereinbruch im April sorgt für viele Glätte-Unfälle auf bayerischen Straßen

20.04.2024 | Stand 21.04.2024, 14:25 Uhr |

Ganz so verschneit war es vielleicht, aber die bayerischen Straßen waren wegen Graupelschauer an diesem Samstag teilweise spiegelglatt.  − Symbolbild: Tobias Hase

Winter im April: Schnee, Graupelschauer und Blitzeis haben den Freistaat am Wochenende heimgesucht - mit Folgen auf den Straßen.



Winterwetter im April: Blitzeis, Schnee, Schneeregen und Graupelschauer haben in Bayern für ein ungemütliches Wochenende gesorgt - und streckenweise für Chaos auf den Straßen. Bei zwei Massenunfällen auf bayerischen Autobahnen entstand ein Schaden von bis zu 600.000 Euro.

Unfall mit neun Fahrzeugen auf A8 im Landkreis Rosenheim



Wegen eines Massenunfalls nach Blitzeis wurde die A8 im Landkreis Rosenheim am Samstag einige Stunden lang voll gesperrt. Am Mittag kam es auf Höhe Bernauer Berg nach Polizeiangaben wegen der Witterungsverhältnisse zu einem Unfall mit neun beteiligten Fahrzeugen. Weil Autos und Autoteile auch auf die Gegenfahrbahn geschleudert wurden, mussten die A8 in beide Richtungen einige Zeit gesperrt werden. Gegen 16 Uhr wurde die Autobahn wieder komplett freigegeben. Verletzt wurde bei dem Massenunfall niemand, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Polizei schätzt den Schaden auf 200.000 Euro.

Massenkarambolage auf der A70 in Oberfranken



Bei einer Massenkarambolage bei Glätte auf der Autobahn 70 in Oberfranken wurden 15 Menschen verletzt. 29 Fahrzeuge, darunter Autos und ein Fernbus, waren einer Polizeisprecherin zufolge am Samstagvormittag an dem Unfall beteiligt. Auf der Fahrbahn Richtung Bamberg waren 14 Fahrzeuge beteiligt, in der Gegenrichtung Bayreuth waren es 15, darunter nach Polizeiangaben auch ein Lkw und ein Reisebus.

Als Unfallursache nannte die Polizei „Starkregen und Hagel in Verbindung mit überhöhter Geschwindigkeit“ sowie nicht ausreichenden Sicherheitsabstand. Die Schadenshöhe beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf 250.000 bis 300.000 Euro.

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Die Einsatzkräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort, darunter 130 Feuerwehrleute, sechs Notärzte und 70 Rettungssanitäter. Drei Rettungs- und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz, dazu 15 Rettungswagen. 32 Menschen wurden am Feuerwehrhaus Thurnau betreut und versorgt. Die A70 wurde zwischen Schirradorf und Thurnau-West in beide Richtungen gesperrt.

Zwei Autofahrer wurden bei einem Frontalzusammenstoß auf einer regennassen Straße in Schwaben schwer verletzt. Ein 20-Jähriger war mit seinem Wagen in einer lang gezogenen Rechtskurve bei Eppishausen (Landkreis Unterallgäu) auf die Gegenspur geraten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Sein Fahrzeug prallte frontal mit dem entgegenkommenden Auto eines 58-Jährigen zusammen.

Unfälle mit Sommerreifen im Landkreis Traunstein



Gegen 12.30 Uhr ereigneten sich nach Angaben der Polizei Traunstein gleich zwei Verkehrsunfälle auf der A8 bei Felden/Bernau. Eine 44-jährige Autofahrerin war zusammen mit ihrer 14-jährigen Beifahrerin auf dem Heimweg unterwegs. Es herrschte eine Mischung aus Regen und Schneefall. Kurz nach der Anschlussstelle Felden kam die Porschefahrerin aufgrund falscher Bereifung und der Witterung nicht angepassten Geschwindigkeit rechts von der Fahrbahn ab und kam etwa nach 60 Metern auf der angrenzenden Wiese zum Stillstand. Beim Einfahren in die Wiese passierte der Porsche einen kleinen Bach, weshalb das Auto mit der Front gegen den Abhang prallte. Durch den Aufprall wurde die 14-jährige Beifahrerin leicht an der Brust verletzt. Der entstandene Sachschaden beträgt laut Polizei ungefähr 25.000 Euro.

Unmittelbar nach dem ersten Unfall ereignete sich laut Polizei ein weiterer. Ein 47-jähriger aus Darmstadt war zusammen mit seinen Eltern und einem Freund unterwegs nach München. Der Darmstädter kam ebenfalls aufgrund seiner Sommerreifen und nicht angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab, kam jedoch auf dem Seitenstreifen wieder zum Stehen. Alle vier Insassen bleiben unverletzt. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 5000 Euro geschätzt.

Ein weiterer Glätteunfall ereignete sich bei Arnbruck (Landkreis Regen): Eine 23-jährige Mercedes-Fahrerin hat am Samstagmorgen gegen 6.50 Uhr von Eck kommend in Richtung Arnbruck die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. Der Grund: Schneematsch. Das Problem: Keine Winterreifen.

Anhaltender Schneefall im nördlichen Franken möglich



Die Schneefallgrenze sollte bis Sonntag teils auf 400 bis 500 Meter sinken, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag mit. In den Mittelgebirgen sei mit bis zu 15 Zentimetern Schnee zu rechnen. In den Alpen oberhalb von 1000 Metern könnten es bis zu 30 Zentimeter Neuschnee werden. Gerade auch im nördlichen Franken sei in der Nacht zum Sonntag anhaltender Schneefall möglich, hieß es. Die Temperaturen dürften der Vorhersage nach in der Nacht zwischen 3 Grad unter und 2 Grad über Null liegen.

Für Sonntag geht der DWD von weiteren Schnee- und Regenschauern aus, wobei es in Ostbayern nachmittags trocken und teils gar sonnig werden dürfte, bei Temperaturen von bis zu 9 Grad. Die Nacht zum Montag soll dann insgesamt zunehmend trocken werden, bei verbreitet Frost mit Temperaturen bis 5 Grad unter Null.

− dpa/al/che

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