Wanderbare Region
Besuch beim steinernen Schwammerl

In dieser Woche wird rund um Velburg gewandert. Dort gibt es besondere Felsen, eine Tropfsteinhöhle und schöne Ausblicke.

09.11.2012 | Stand 16.09.2023, 21:04 Uhr
Andrea Potzler

Wanderbare Region: Rund um Velburg

Los geht die abwechslungsreiche Wanderung an der König-Otto-Tropfsteinhöhle im Velburger Ortsteil St. Coloman (Lkr. Neumarkt). Über ein paar Stufen im Wald geht es zum Eingang, der aus zwei Teilen besteht. Einem älteren, dunkleren, der schon 1895 entdeckt wurde und einem hellen neuen, der 1972 entdeckt wurde. Schön kühl ist es hier unten und umso mehr freue ich mich, als ich wieder hinaustrete und sich die Sonnenflecken auf dem Waldboden spielen.

Ein eigentümlicher Dolomitfelsen

Ich laufe zurück zum Parkplatz und folge demWanderwegNummer eins Richtung Velburg. Von hier geht es die Teerstraße hinunter an ein paar Apfelbäumen am Straßenrand vorbei zu einem Gehege mit allerlei Federvieh. Über die Straße geht es wieder in den Wald und in Richtung „Schwammerlfelsen“. Nach rechts zweigt der Weg zum Waldlehrpfad ab, ich halte mich aber links. Es geht ordentlich bergauf und dann sogar einige Stufen bis zum Aussichtspunkt auf den Schwammerl. Hier ist auch eine Informationstafel angebracht. Der Schwammerl ist ein eigentümlicher, pilzförmiger Dolomitfelsen, fünf Meter lang, vier Meter breit und acht Meter hoch. Felsformationen gibt es im Fränkischen Jura so einige, dieser ist aber wegen seiner erhöhten Stellung auf einem Felsen und seiner Form besonders sehenswert.

Weiter geht es bergab, immer den blauen Schildern des Jurasteigs nach. Teile des Waldlehrpfads informieren hier über Pilze und Vögel. Leider sind die Schilder oft etwas verwittert und somit die Informationen schwer erkennbar. Es geht weiter in Richtung Velburg. Bald lichtet sich der Wald und ich laufe geradeaus weiter. Nach links führt der Weg zum Hohlloch, einem großen Felsbogen, der in das Innere eines Hügels führt und zur Wallfahrtskapelle. Geradeaus geht es zur Burgruine.

Sanft bergauf und bergab

Hinter mir klackert eine Nordic Walkerin ihren Weg in Richtung Velburg und wir kommen ins Gespräch. Sie wird meine Führerin für die schöne Gegend. Der Weg geht sanft bergauf und bergab, jetzt erreichen wir sogar einen schmalen Pfad in der Wiese. Die Trockenrasen sind voller bunter Blumen und eine Tafel informiert, dass die Bodentemperatur bis zu 60 Grad Celsius betragen kann und der Boden durch die Winde stark austrocknet, was nur manche Pflanzenarten mögen. Hier leben viele Schmetterlinge, allein 278 Nachtfalterarten sollen hier gesichtet worden sein. Links über uns sind weitere Felsen mit kleinen Höhlen zum Herumkraxeln und Erkunden. Es geht um den Burgberg ein Stück herum, hier weiden die Ziegen und einige Bäume stehen am Hang – zu hoch sollen sie allerdings nicht werden, um die Pflanzen des Trockenrasens nicht zu gefährden.

Es gibt mehrere Wege zur Burgruine, die meisten treffen auf den Hauptweg. Hier geht es ziemlich steil hinauf bis auf den 621 Meter hohen Gipfel. Die Burg wurde erstmals 1129 urkundlich erwähnt. Velburg dagegen entstand erst im 13. Jahrhundert. Über Stufen geht es bis ganz nach oben auf den Turm. Von hier hat man einen herrlich weiten Blick nach und über Velburg und das Umland. Auch die Wallfahrtskirche und das Hohlloch sieht man von hier. Im Hohlloch findet jedes Jahr ein Fest statt, nur im letzten Jahr wurde für den brütenden Wanderfalken darauf verzichtet.

Von der Burgruine steige ich zum Parkplatz ab und finde leicht den Weg nach links nach Velburg. Es geht bergab zwischen den Häusern ins Zentrum von Velburg. Das neugotische, rot- weiße Rathaus am Stadtplatz ist das Schmuckstück des Ortes. Nun wird es Zeit für eine kleine Stärkung und ich gehe in die nächste Bäckerei und kaufe das beste mir bis dato bekannte Nugatcroissant.

Es geht gerade weiter entlang der Hauptstraße und dann nach rechts den Berg hinauf. Hier ist ein mit Wein umranktes Haus mit einem Fahrrad aus Großmutters Zeiten davor. Immer gerade daran vorbei, führt der Weg wieder zurück zum Parkplatz unter der Burgruine. Den Burgberg kann man nun weiter links herum umrunden. Von hier treffe ich auf den Weg, der mich wieder zum Schwammerl führt. Zwar ist auch ein Wanderweg Nummer zwei zurück zum Waldlehrpfad eingezeichnet, doch habe ich hier wenig Glück und entscheide mich nach kurzem Suchen, das letzte Stück auf dem schönen, bereits gegangenen Wanderweg Nummer eins zum Auto vor der Tropfsteinhöhle zurück zu gehen.