Neu auf Disney, Sky & Co.
Streamingtipps der Woche: Deutsche Thriller-Miniserie „Turmschatten“ und Sebastian Bezzel als „Stino“

15.11.2024 |

Ephraim Zamir (Heiner Lauterbach) hat vor, üppig für den Neubau einer Synagoge zu spenden. Genau dieser Plan bringt ihn jedoch in der Thriller-Serie „Turmschatten“ ins Visier der Neonazis. − Foto: Jürgen Olczyk / Paramount + / The Amazing Film Company / Sky

Was läuft diese Woche neu bei den Streamingdiensten? Hier ist unsere Übersicht.

Turmschatten


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Drei Neonazis dringen auf Initiative des rechten Strippenziehers Wilhelm Thielen (Michael Roll) in das trutzburghafte, von vielen Sicherheitssystemen beschützte Heim des wohlhabenden Ephraim Zamir (Heiner Lauterbach) ein. Dort finden sie nur dessen Adoptivtochter vor, die dem Angriff zum Opfer fällt. Der blutjunge Thomas (Nico Marischka) kann fliehen, doch zwei erwachsene Nazis, der stumpfe „Steiner“ (Paul Wollin) und der intelligente Karl Rieger (Klaus Steinbacher), werden von Zamir gefangen genommen. Im Internet fordert er eine schnell wachsende Community dazu auf, über das Schicksal der Gefangenen abzustimmen. Sollen sie weiterleben oder durch seine Hand sterben?

Bald hat sich eine große Menschenmenge um Zamirs Turm versammelt. Die Polizei versucht, alles unter Kontrolle zu behalten und den Geiselnehmer zur Aufgabe zu bewegen. Ein Fernsehsender unter Redaktionsleiterin Carla Kleinfeld (Désirée Nosbusch) berichtet vom Tatort, lädt aber auch den rechten Politiker Thielen zum Studio-Gespräch ein. Vor Ort bekriegen sich rechte und linke Demonstranten, während im Internet die Entscheidungsgrenze für „Tod“ oder „Leben“ der Geiseln immer näher rückt. Hannu Salonen („Oktoberfest 1900“) inszenierte die Thriller-Miniserie „Turmschatten“ (sechs Folgen) nach dem Drehbuch von Romanautor Grandl und Christian Limmer. Interessant wird „Turmschatten“ immer dann, wenn die Vergangenheit der Figuren in kurzen Rückblenden auftaucht, welche die Story komplexer machen und auch die persönlichen und politischen Motive des Ensembles in neuem Licht erscheinen lassen.
Wow/Sky, ab 15. November

Cross


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Dreimal schon wurden „Alex Cross“-Romane von James Patterson für die große Leinwand verfilmt: Der erste Film „...denn zum Küssen sind sie da“ (1997) erhielt eher verhaltene Kritiken, während das Presseecho zur Fortsetzung „Im Netz der Spinne“ (2001) bereits besser ausfiel. In der Hauptrolle von Alex Cross war beides Mal Morgan Freeman zu sehen. 2012 folgte die Leinwandadaption „Alex Cross“ mit Tyler Perry in der Titelrolle, der dafür den Anti-Preis Goldene Himbeere als schlechtester Schauspieler bekam. Zwölf Jahre später legt Prime Video mit „Cross“ (neun Folgen) nun im Serien-Kosmos nach.

Aldis Hodge („Black Adam“) schlüpft in die Rolle des genialen forensischen Psychologen Alex Cross, der gemeinsam mit seinem Partner John Sampson (Isaiah Mustafa) einen Serienmörder in Washington jagt. Dafür macht Cross, was er am besten kann: Er taucht tief in die Psyche des verrückten Killers ein. Doch dann werden plötzlich seine eigene Familie, sein Leben und seine Karriere von einem Ereignis aus der Vergangenheit bedroht ...

„Cross“ wurde von Ben Watkins inszeniert. Noch vor dem offiziellen Start der Serie kündigte Amazon Prime Video bereits eine zweite Staffel an.

Amazon Prime, ab 14. November

Die Stinos


 Eigentlich wollen Beate und Robert nur eines: einen ganz normalen Alltag, so wie wir ihn alle kennen. Doch ihr „Stino“-Leben – „stinknormal“, wie man sagt – läuft alles andere als glatt. In der Serie „Die Stinos – ganz besonders stinknormal“ erlebt das Publikum, wie das scheinbar unspektakuläre Leben des Ehepaars zur unerschöpflichen Quelle skurriler und komischer Momente wird. Ein großer Spaß mit Eberhofer-Star Sebastian Bezzel und Johanna Christine Gehlen in den Hauptrollen – die beiden Schauspieler sind seit 2009 verheiratet.

Ob mit exzentrischen Freunden, eigenwilligen Familienmitgliedern oder neugierigen Nachbarn – die Begegnungen, die Beate und Robert in der neuen Comedy-Serie erleben, verwandeln den Alltag der vermeintlich eher langweiligen Mittelschicht in ein köstliches Abenteuer. Doch Vorsicht: Diese Serie ist definitiv nur etwas für Zuschauer, die einen ordentlichen Touch schwarzen, sarkastischen und bisweilen provokanten Humors vertragen können. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen.

Besonders die Beziehung zwischen Robert und seinen Schwiegereltern Gerhard (Bernhard Schütz) und Uschi (Irene Rindje) zeigt früh die Spannungen auf, die in vielen Familien unausgesprochen existieren. Doch die Serie wagt sich auch an ernste Themen: Da geht es auch um Selbstfindung, Einsamkeit oder die Suche nach dem eigenen Glück. Dies alles geschieht stets in einem erfrischenden, parodistischen Ton. „Die Stinos – ganz besonders stinknormal“ setzt dabei auf das bewährte Format der Mockumentary, das bereits in der Kultserie „Stromberg“ erfolgreich umgesetzt wurde.
Joyn, ab 15. November

Say Nothing



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Es war einer der größten Bürgerkriege auf europäischem Boden der jüngeren Geschichte: Nicht einmal 30 Jahre sind vergangen, seit der als „The Troubles“ bekannte Nordirlandkonflikt zwischen protestantischen Unionisten und katholischen Republikanern im Karfreitagsabkommen von 1998 ein Ende fand. Was die terroristischen Anschläge der Irish Republican Army (IRA) und die damit einhergehende omnipräsente Furcht mit den Bewohnerinnen und Bewohnern grenznaher Städte wie Belfast oder Derry machte, wurde in den vergangenen Jahren immer wieder in Filmen wie Kenneth Branaghs Oscar-prämierter Autobiografie „Belfast“ (2021) oder der gefeierten Comedy-Serie „Derry Girls“ (2018 bis 2022) mit „Bridgerton“-Star Nicola Coughlan thematisiert. Die US-amerikanische Miniserie „Say Nothing“ (neun Folgen) nähert sich dem Thema aus einem anderen Blickwinkel.

Basierend auf dem gleichnamigen internationalen Bestseller von Patrick Radden Keefe erzählt die Serie vom Schicksal jener Menschen, die von Anhängern der IRA entführt und später getötet wurden. Eine dieser als „The Disappered“ bezeichneten Menschen ist Jean McConville (Judith Roddy), eine alleinerziehende Mutter von zehn Kindern, die 1972 aus ihrem Haus in Belfast verschwindet. Erzählt wird die Serie von Josh Zetumer jedoch nicht aus Sicht der Opfer, sondern aus der Sicht verschiedener IRA-Mitglieder, darunter die Schwestern Dolours (gespielt von Lola Petticrew und später von Maxine Peake) und Marian Price (Hazel Doupe). Was treibt sie an, Teil des politischen Widerstands zu werden, und wie weit sind sie bereit, für ihre Überzeugungen zu gehen? „Say Nothing“ erstreckt sich über drei Jahrzehnte und porträtiert Leben in den 1970ern, 80ern und 90ern.

− tsch

Disney+, ab 14. November

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