Jenny Erpenbeck hatten die Jurys in Deutschland nicht auf dem Schirm. Ihr Roman „Kairos“ war weder für den Deutschen Buchpreis in Frankfurt, noch für den Leipziger Buchpreis nominiert. Jetzt haben die Schriftstellerin, die international gerühmt und innerdeutsch vergleichsweise wenig beachtet wird, und ihr Übersetzer Michael Hofmann den International Booker Prize gewonnen, also die so ziemlich bedeutendste literarische Auszeichnung. Es ist die glückliche Entscheidung für das richtige Buch zur rechten Zeit. Denn auch 34 Jahre nach der Wiedervereinigung steht die Mauer in den Köpfen und das...