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Am 6. Dezember ist Nikolaus: Was es mit dem Brauchtum auf sich hat

05.12.2023 | Stand 06.12.2023, 11:14 Uhr |

Der Nikolaus beruht auf die historische Gestalt des Heiligen Bischof von Myra. − Foto: dpa

Der Nikolaus kommt! Seit Jahrhunderten lehrt der heilige Mann, oftmals in Begleitung eines finsteren Kumpanen, Kinder am 6. Dezember eine gewisse Ehrfurcht. Und sorgt dann aber auch für strahlende Augen, wenn er seine Geschenke auspackt. Aber woher kommt der Nikolaus-Brauch? Und was hat es mit Knecht Ruprecht auf sich?



Der Nikolaustag ist bekanntlich dem Heiligen Bischof von Myra gewidmet. Der soll der Überlieferung nach um 280 n. Chr. im griechischen Patras geboren sein und im Alter von etwa 20 Jahren in Myra (in der heutigen Türkei) zum Bischof geweiht worden sein. Zeitgenössischen Aufzeichnungen zu folge soll er am Konzil von Nicäa, dem ersten ökumenischen Kirchenkonzil der Geschichte, teilgenommen haben. Gestorben ist er an einem 6. Dezember in den Jahren rund um 350, das ist nicht genau überliefert.

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Der Bischof hat es in die Geschichtsbücher geschafft, weil er sich schon zu Lebzeiten um die Armen und Benachteiligten kümmerte. Der Legende nach soll er drei Mädchen, die von ihrem Vater zur Prostitution gezwungen wurden, mit je einem goldenen Apfel beschenkt haben. So sicherte er ihnen eine ausreichende Mitgift und damit eine standesgemäße Heirat. Zudem heißt es, dass er Hungersnöte verhindert und Stürme bezwungen haben soll. Aber auch das sind Legenden. Nach seinem Tod soll Nikolaus weiter durch die Straßen von Myra gezogen sein und und Äpfel und Nüsse aus Gold vor die Türen armer Familien gelegt haben.

Der Nikolaus als Gabenbringer

Im Jahr 1555 taucht er dann als Gabenbringer wieder auf. Strümpfe und Schuhe wurden am 6. Dezember heimlich mit kleinen Leckereien befüllt. Aber erst seit dem 17. Jahrhundert ist es üblich, dass der Nikolaus von Haus zu Haus zieht und den Kindern einen Besuch abstattet. Dabei sorgt er aber nicht nur für Freude. Denn der Heilige Mann übernimmt zunehmend auch eine erzieherische Aufgabe, liest dem Nachwuchs dabei gerne auch mal die Leviten, wenn nötig. Und dabei bekommt er Unterstützung.

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Vor allem im ostdeutschen und bayerischen Raum wird der Nikolaus von Knecht Ruprecht begleitet. Er soll als Konterpart zum guten Nikolaus das Böse verkörpern. Woher er allerdings kommt, ist nicht genau überliefert. Möglicherweise war er der Knecht von Frau Perchta. Diese war in der germanischen und slawischen Mythologie eine Art moralische Richterin. Menschen, die faul, unsittlich oder unsozial waren, wurden von ihr bestraft. Ihr Knecht soll dabei die Strafen ausgeführt haben.

Frau Perchta, die Perchten und Frau Holle

Sie gilt übrigens auch als Namensgeberin der Perchten, der furchteinflößenden Gestalten, die in der Weihnachtszeit mit ihren Glocken die bösen Geister vertreiben wollen. Frau Perchta spielt in der Märchen- und Sagenwelt vielfach auch die Gegenspielerin zu guten Frau Holle.

Das passt zum Bild, dass der Knecht Ruprecht heute verkörpert. Er begleitet den Nikolaus, um die unartigen Kinder zu bestrafen. Deshalb hat er auch eine dicke Weidenrute dabei und rasselt bedrohlich mit schweren Ketten. Er trägt aber auch zugleich den Sack, aus dem der Nikolaus dann seine Geschenke holt.

Jetzt gibt es im bayerischen und alpenländischen Raum auch noch den Krampus. Dessen Herkunft ist wissenschaftlich nicht belegt, es gibt keinerlei Quellen vor dem 16. Jahrhundert. Danach taucht er als Begleiter es Nikolauses im Alpenraum auf, eben wie Knecht Ruprecht. Man geht davon aus, dass sich beim „Kramperl“ die Bräuche der Perchten und des Knechts vermischt haben.

− lai



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