Mit Stromschlag-Masche
Drogensüchtiger führt bayerische Krankenhäuser hinters Licht

02.12.2024 | Stand 03.12.2024, 10:34 Uhr |

Um an Schmerzmittel und andere Medikamente zu kommen, hat ein Drogensüchtiger Stromschläge vorgetäuscht und sich 52 Mal deutschlandweit in Krankenhäusern behandeln lassen – Darunter auch Kliniken in Bayern. − Symbolbild: Julian Stratenschulte, dpa

Seine Sucht machte ihn zum Kriminellen: Um an Schmerzmittel zu kommen, täuscht ein 34-jähriger Mann etliche Kliniken in ganz Deutschland. Nach vielen erfolgreichen Betrugsversuchen kommen ihm Ermittler auf die Schliche. Auch in der Region sind zahlreiche Krankenhäuser betroffen.

  

Um an Schmerzmittel und andere Medikamente zu kommen, hat ein Drogensüchtiger Stromschläge vorgetäuscht und sich 52 Mal deutschlandweit in Krankenhäusern behandeln lassen – darunter auch etliche Kliniken in Bayern.

Das Amtsgericht München verurteilte den Mann dafür nun zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und elf Monaten, ausgesetzt zur Bewährung. Zudem wurde die Einziehung von Wertersatz in Höhe von rund 60.000 Euro angeordnet, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Die Entscheidung wegen Betrugs vom Oktober ist mittlerweile rechtskräftig.

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Auch bayerische Kliniken betroffen



Dem Urteil zufolge ging der 34-Jährige zwischen November 2018 und Februar 2022 insgesamt 52 Mal in Krankenhäuser und behauptete, er habe einen Stromschlag erlitten. Dafür erhielt er verschreibungspflichtige Medikamente, manchmal blieb er auch über Nacht. Die Kliniken stellten die erbrachten Leistungen der Krankenkasse des Mannes in Rechnung – Schaden: 60.429,34 Euro.

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Unter den betroffenen Krankenhäusern sind auch mehrere Einrichtungen aus Bayern, wie eine Gerichtssprecherin gegenüber der Mediengruppe Bayern bestätigte. Der drogenabhängige Betrüger suchte unter anderem Kliniken in Ingolstadt, Augsburg, Neumarkt i. d. OPf., Erlangen, Nürnberg, Fürth, Schwabach, Sulzbach-Rosenberg und Würzburg auf. Im Prozess räumte der Angeklagte laut Gericht die Vorwürfe ein. Der Mann ist den Angaben zufolge medikamenten- und drogenabhängig.

− dpa/ an

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