Nicht nur Hobby-Bäcker stöhnen
Preisschock vor Weihnachten: Warum Butter so teuer ist und was sich als Ersatz anbietet

14.11.2024 | Stand 18.11.2024, 16:05 Uhr |

Über 3 Euro für ein halbes Pfund - für Butter muss man 2024 in der Weihnachtsbäckerei tief in die Tasche greifen. − Foto: lai

Was von den Milcherzeugern bereits im Spätsommer angekündigt wurde, hat sich bewahrheitet: Butter ist teuer wie nie. Gerade jetzt zum Beginn der Weihnachtsbäckerei fatal. Wir haben bei der Verbraucherzentrale nachgefragt, wie es zu der massiven Teuerung bei der Butter kommen konnte, wann wieder mit Entspannung zu rechnen ist und was sich als Butterersatz anbietet.

  

Butter zählt zu den wichtigsten Zutaten in der Weihnachtsbäckerei. Mürbeteigplätzchen, Stollen, Spritzgebäck - dafür braucht es Butter. Umso ärgerlicher, dass gerade jetzt zum Beginn der Backsaison der Preis für Butter massiv anzieht. Ein halbes Pfund unter 3 Euro - kaum noch zu finden.

Rekordpreise bei der Butter schon im September prognostiziert

Schon im September hatte der Verband der bayerischen Milcherzeuger gewarnt: „Zum Jahresende werden wir wohl neue Rekordpreise sehen.“ Und das hat sich bewahrheitet.

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Schuld daran ist vor allem die aktuelle Weltlage, sagt Daniela Krehl vom Referat Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Bayern auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern. Die Haltung von Milchkühen sei weiter rückläufig, gleichzeitig steige aber der Bedarf an Fett. Da sei zum Einen der steigende Butterkonsum zum Jahresende aufgrund der vielen Hobby-Bäcker in der Weihnachtszeit. Aber auch beim Joghurt macht sich die Trendwende vom Low Fat zum Vollfett bemerkbar. „Der höhere Fettgehalt beim Joghurt fehlt dann natürlich in der Butterproduktion“, sagt Krehl. Geringes Angebot, hohe Nachfrage, steigende Preise. Das ist das ureigenste Gesetz der Marktwirtschaft.

Die stellvertretende Referatsleiterin Krehl verweist auch auf Erklärungen des Bauernverbandes, wonach das vorwiegend durchwachsene Sommerwetter mit weniger Sonnenstunden für qualitativ schlechteres Futter für die Milchkühe gesorgt hätte. Das wiederum habe ebenfalls Einfluss auf den Fettgehalt der Milch. Weniger Kühe geben weniger Milch und das noch mit niedrigerem Fettgehalt - natürlich steigt da der Preis für Fett, also vor allem für Butter.

Butter, Margarine oder Streichfett

Was kann man nun machen, wenn man seine Lieben zu Weihnachten gerne mit Plätzchen und Stollen verwöhnen möchte, aber Ebbe in der Haushaltskasse herrscht? Immerhin will 2024 ein Drittel der Deutschen weniger für Weihnachten ausgeben. „Dann kann man als Butterersatz auf die günstigere Margarine zurückgreifen“, sagt Krehl. Aber Achtung! Margarine muss - wie Butter im Übrigen auch - aus mindestens 80 Prozent Fett und 20 Prozent Wasser bestehen. Viele namhafte Hersteller wie Rama oder Sanella seien dazu übergegangen, den Fettgehalt zu reduzieren. Kehl: „Dann dürfen diese Produkte nur noch Streichfett, nicht aber mehr Margarine genannt werden.“ Rama und Sanella hatten übrigens den Inhalt ihrer Packungen von 500 auf 400 Gramm bei gleichbleibendem Preis reduziert und damit für Negativschlagzeilen gesorgt. Für Plätzchen empfiehlt Krehl Margarine. „Die werden dann doch knuspriger und zerlaufen auf dem Backblech nicht so.“

  

Wird denn die Butter irgendwann auch wieder billiger? „Das steht in den Sternen“, meint Krehl. Sicherlich könnte der Butterpreis im Januar wegen der dann gesunkenen Nachfrage wieder fallen. Sicher prognostizieren ließe sich das aber nicht.

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Olivenöl wird wieder billiger

Anders beim Olivenöl. Auch hier gab es in den vergangenen Monaten massive Preissteigerungen. „Das ist vorbei“, gibt Daniela Krehl Entwarnung. „In manchen Supermärkten ist der Preis schon wieder um 30 Prozent gesunken.“

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