Wallace statt Charles
Tierschützer überkleben Porträt des Königs

11.06.2024 | Stand 13.06.2024, 7:43 Uhr |

Organisation Animal Rising - Mitglieder von Animal Rising kleben das Gesicht der beliebten Comicfigur Wallace über ein Porträt des britischen Königs Charles III. in der Philip-Mould-Galerie. - Foto: -/Animal Rising /dpa

Die Tierschutzvereinigung RSPCA zertifiziert Bauernhöfe für artgerechte Haltung. Doch Tierschützer kritisieren die Zustände auf manchen Farmen - und appellieren mit einer Aktion an den Schirmherren.

Aus Protest über angebliche Missstände auf britischen Bauernhöfen haben Tierschützer ein neues Porträt von König Charles III. mit dem Motiv einer beliebten Comicfigur überklebt. Der britische Monarch ist Schirmherr der Tierschutzorganisation RSPCA, die Lebensmittel aus artgerechter Haltung zertifiziert. Doch die Organisation Animal Rising kritisiert furchtbare Zustände auf Dutzenden Farmen und ruft das Staatsoberhaupt auf, seinen Ehrentitel abzugeben.

Aktivisten von Animal Rising klebten am Dienstag in der Londoner Galerie Philip Mould das Gesicht der Comicfigur Wallace aus den Animationsfilmen „Wallace & Gromit“ über das von Charles. Das knallrote Gemälde des Künstlers Jonathan Yeo war vor rund einem Monat enthüllt worden und ist das erste offizielle Porträt des Königs seit seiner Krönung. Zudem ergänzten die Aktivisten eine Sprechblase mit dem Text: „Kein Käse, Gromit. Schau Dir all diese Grausamkeiten auf den RSPCA-Bauernhöfen an!“ Zur Begründung hieß es, der König sei ein Fan der Comicserie.

Schwere Vorwürfe

„Charles hat deutlich gemacht, dass ihm das Leid der Tiere auf britischen Farmen ein Anliegen ist“, sagte der beteiligte Aktivist Daniel Juniper. „Jetzt ist für ihn der perfekte Zeitpunkt, sich zu engagieren und die RSPCA aufzufordern, das "Assured Scheme" aufzuheben und die Wahrheit über die Tierhaltung zu sagen.“

Ein am Sonntag veröffentlichter Bericht von Animal Rising wirft den RSPCA-Bauernhöfen unzählige Grausamkeiten und Leid vor. Dabei gehe es um tote und sterbende Küken, tote Schweine, die auf den Wegen der Farmen zurückgelassen würden, und Lachse, die bei lebendigem Leib von Seeläusen - kleinen Krebstieren - gefressen würden.

© dpa-infocom, dpa:240611-99-357223/2

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