270 Tote bei Bombenanschlag
38 Jahre nach „Lockerbie“: Im Mai 2025 beginnt neuer Prozess in den USA

12.12.2024 | Stand 12.12.2024, 11:34 Uhr |

259 Menschen an Bord der Boing 747 und elf Einwohner in Lockerbie starben, als eine libysche Bombe des Flugzeug zerfetzte. − Foto: Imago

Es war der 21. Dezember 1988, als eine Boeing 747 der US-Airline PanAm über der schottischen Kleinstadt Lockerbie explodierte. 270 Menschen starben. Im Mai 2025 findet nun ein neuer Prozess gegen den Libyer Abu Agile Masud (72) statt. Er soll den tödlichen Sprengsatz hergestellt haben.

  

Die Boeing mit dem klangvollen Namen „Maid of the Seas“ war am 21. Dezember 1988 in London gestartet. Ihr Ziel: New York. Sie war gerade einmal 38 Minuten in der Luft, das die Maschine mit 256 Menschen an Bord in 9500 Metern Höhe von den Radarschirmen verschwand. Wie sich später herausstellte, war im Frachtraum eine Bombe explodiert, die das Flugzeug zerfetzte.

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Lockerbie erlangt traurige Berühmtheit

Die bis dato unbekannte schottische Kleinstadt Lockerbie erlangte an diesem Tag traurige Berühmtheit. Trümmerteile der Boeing 747 fielen hier zu Boden, töteten elf Einwohner, zerstörten Häuser, schlugen Krater in die Straßen und Gärten. Wenn man heute vom 21. Dezember 1988 spricht, spricht man vom Lockerbie-Attentat.

Denn es war ein Bombenanschlag. Für den nun ab Mai 2025 dem Libyer Abu Agile Masud (72) vor einem Bundesgericht in den USA der Prozess gemacht werden soll. 38 Jahre nach der Tat. Das ist möglich, weil es bei Terroranschlägen keine Verjährung gibt. Dazu wurden nun Teile des Rumpfes von PA103 aus Schottland in die USA transportiert. Als Beweismittel. Das sei ein Teil der Vereinbarung über den Austausch von Beweismitteln zwischen den schottischen und den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden, heißt es in einer Mitteilung des schottischen Lord Advocate. In mühevoller Kleinarbeit hatten schottische Ermittler den betreffenden Teil des Rumpfes der PanAm-Maschine 20 Jahre lang wieder zusammengesetzt.

Schon vor über 20 Jahren Lockerbie-Prozess

Bereits vor 20 Jahren war ein anderer Libyer, nämlich der Geheimdienstagent Abdelbasset Al-Megrahi, von einem schottischen Gericht wegen des Lockerbie-Anschlags zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Er war aufgrund einer Krebserkrankung 2009 entlassen worden und verstarb kurz darauf.

Der nun angeklagte Abu Agile Masud selbst soll 2012 in einem Interview gesagt haben, für den Bau der Bombe, die in einem Kassettenrekorder versteckt war, verantwortlich gewesen zu sein. Später widerrief er die Aussage. Er wurde 2020 verhaftet.

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