Zuwanderung
Wer kommt nach Deutschland und wer geht? - Die Zahlen

27.06.2024 | Stand 28.06.2024, 22:10 Uhr |

Ukrainische Flüchtlinge - Der Zustrom ukrainischer Flüchtlinge ist rückläufig. - Foto: Soeren Stache/dpa

Ein Rückgang der Flüchtlingszahlen aus der Ukraine sorgt dafür, dass sich in Deutschland der Saldo von Zu- und Fortzügen verringert hat. Das Niveau der Zuwanderung bleibt dennoch hoch.

Im zurückliegenden Jahr sind rund 663.000 Menschen mehr nach Deutschland gekommen als fortgezogen. Dieser Wanderungsüberschuss hat sich damit im Vergleich zu 2022 mehr als halbiert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Ursache sei vor allem der rückläufige Zustrom ukrainischer Flüchtlinge. Im Vorjahresvergleich kamen 75 Prozent weniger Menschen aus der Ukraine nach Deutschland, wie das Bundesamt mitteilte. Während 2022 rund 1.098.000 Ukrainerinnen und Ukrainer zugezogen waren, waren es 2023 noch 276.000 Menschen.

2022 hatte es mit insgesamt rund 1 462 000 mehr Zu- als Fortzügen den höchsten Wanderungsüberschuss seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950 gegeben. Im längerfristigen Vergleich bewegte sich die Nettozuwanderung 2023 jedoch weiterhin auf hohem Niveau, wie das Bundesamt erläuterte. Der Wert wurde neben 2022 lediglich in den Jahren 2015 und 1992 übertroffen.

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2023 laut Statistik auch weniger Zuzüge aus Rumänien (minus 7 Prozent) sowie aus Bulgarien (minus 14 Prozent). Dagegen kamen mit einem Plus von 56 Prozent deutlich mehr Menschen aus der Türkei als noch im Vorjahr. Insgesamt trugen größtenteils Personen aus Europa zur Nettozuwanderung bei, gefolgt von Menschen aus Asien und aus Afrika. Unter den asiatischen Ländern stieg die Zahl der Zuzüge aus Syrien um rund die Hälfte auf 102.000 an, für Afghanistan verzeichneten die Statistiker dagegen einen Rückgang um 12 Prozent auf 49.000.

Beliebt: Schweiz, Österreich, USA

Bei Deutschen registriert das Bundesamt den Angaben zufolge seit 2005 eine Nettoabwanderung. 2023 war der Wanderungsverlust gegenüber dem Ausland mit 74.000 deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern jedoch geringer als noch ein Jahr zuvor (minus 83 000 Personen). Hauptzielländer waren wie auch in den Vorjahren die Schweiz, Österreich und die USA. 2023 seien 21.000 Fortzüge von Deutschen in die Schweiz, 13.000 nach Österreich und 9.000 in die USA registriert worden, teilte das Bundesamt weiter mit.

In die Wanderungsstatistik fließen Zu- und Fortzüge ein, die bei den Meldebehörden registriert wurden. Melden sich Personen innerhalb des Berichtszeitraums mehrfach an oder ab, werden auch mehrere Zuzüge beziehungsweise Fortzüge registriert, wie das Bundesamt erläuterte. Wenn sich jemand nach der Einreise nicht bei den Meldebehörden in Deutschland anmeldet, beziehungsweise wenn sich jemand vor der Ausreise nicht abmeldet, kommt es zu einer Untererfassung.

© dpa-infocom, dpa:240627-99-552138/3

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