Autoindustrie
Autobauer BMW setzt in seinem Regensburger Werk auf Wasserstoff

25.11.2024 | Stand 25.11.2024, 11:26 Uhr |

Im BMW-Werk in Harting dominieren im Moment noch Elektromotoren, jetzt setzt man auch auf Wasserstoff. Foto: Armin Weigel

BMW ist gerade dabei, das Konzept der Produktion durch die iFactory auf die Herausforderungen der Branche zu optimieren. Bis 2026 sollen ein zwei Kilometer langes Leitungsnetz und sechs Tankstellen im Hartinger Werk installiert werden.

  

Das BMW Group Werk Regensburg setzt auf eine nachhaltige Zukunft in der Produktionslogistik: Ab 2026 sollen Wasserstoff-betriebene Routenzüge und Gabelstapler zum Einsatz kommen. Die schrittweise Umstellung von Elektro- auf Wasserstoffantriebe wird voraussichtlich bis 2030 abgeschlossen sein und alle zentralen Produktionsbereiche – vom Presswerk über den Karosseriebau bis hin zur Fahrzeugmontage – abdecken. Ziel ist es, Komponenten und Bauteile effizient und ressourcenschonend an ihren Verbauort zu transportieren.

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Armin Ebner, Leiter des BMW Group Werks Regensburg, beschreibt das Vorhaben als entscheidenden Schritt für die langfristige Transformation des Standorts: „Die sukzessive Umstellung von Elektro- auf Wasserstoffantrieb leistet einen Beitrag hin zu unserer BMW iFACTORY, einer digitalen und nachhaltigen Fabrik der Zukunft.“

Bis Anfang 2026: Zwei Kilometer langes Leitungsnetz wird installiert



Auch die konkreten Vorteile hebt Projektleiterin Katharina Radtke hervor: „Mit der Umstellung von Strom auf Wasserstoff in der Produktionslogistik erweitern wir den Energiemix in unserem Werk. Gleichzeitig optimieren wir die Logistikprozesse und sparen wertvolle Flächen.“ Ein entscheidender Pluspunkt sei außerdem die Betankung der Fahrzeuge, die laut Radtke „– ähnlich wie mit herkömmlichen Kraftstoffen – in kürzester Zeit möglich ist.“ Die dafür notwendigen Tankstellen werden dezentral in den Produktionsbereichen eingerichtet, wobei sie nur wenig Platz benötigen. Bis Anfang 2026 wird ein zwei Kilometer langes Leitungsnetz mit sechs solchen Wasserstofftankstellen installiert.

„Nach der kompletten Umrüstung wird unser Jahresverbrauch an Wasserstoff bei rund 175 Tonnen liegen“



Aktuell ist die Logistikflotte des Werks Regensburg noch vollständig mit Elektroantrieb ausgestattet. Der Wechsel der Batterien, der pro Schicht zweimal erforderlich ist, erfolgt manuell mit einem Kran und dauert etwa 15 Minuten. Die Umstellung auf Wasserstoff soll diesen zeit- und platzintensiven Prozess überflüssig machen. Radtke erklärt: „Nach der kompletten Umrüstung wird unser Jahresverbrauch an Wasserstoff bei rund 175 Tonnen liegen.“ Die Logistikflotte des Standorts umfasst derzeit etwa 230 Fahrzeuge.

mgb

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