Nach langem Streit
Dieselskandal: Vitesco zahlt 125 Millionen Euro an Continental

27.09.2024 | Stand 28.09.2024, 6:43 Uhr |

Vitesco hat seinen Hauptsitz in Regensburg. Am Dienstag, 1. Oktober, geht der Antriebsspezialist allerdings im fränkischen Zulieferer Schaeffler auf. Foto: Nix

Kosten in Millionenhöhe sind dem Automobilzulieferer Continental durch den VW-Dieselskandal entstanden. Eigentlich wollte der Konzern diese in vollem Umfang an seine frühere Antriebssparte, das heutige Regensburger Unternehmen Vitesco, weitergeben. So kommt es nun doch nicht.

  

2021 ist die Antriebssparte von Continental als Vitesco Technologies mit Sitz in Regensburg von ihrem Hannoveraner Mutterkonzern abgespalten worden. Vorher wurde festgelegt: Das junge Oberpfälzer Unternehmen soll alle Kosten übernehmen, die durch den VW-Dieselskandal entstanden sind. Im Nachhinein war man damit bei Vitesco offenbar aber nicht einverstanden. Nach jahrelangem Streit veröffentlichten die beiden Unternehmen nun gleichlautende Pressemitteilungen: Demnach gibt Continental die Bußgelder und Rechtskosten nur teilweise an Vitesco, das kurz vor der Fusion mit Schaeffler steht, weiter. 125 Millionen Euro fließen aus Regensburg nach Niedersachsen.

Vitesco und Conti: „Angemessene Aufteilung“



In der Mitteilung sprechen die beiden Unternehmen von einer „angemessenen Aufteilung der Kosten und Verbindlichkeiten“. Dem „Handelsblatt“ zufolge handelt es sich um Kosten von insgesamt circa 250 Millionen Euro, die Continental durch die Dieselskandal entstanden sind. Der Hannoveraner Konzern muss also etwa die Hälfte selber zahlen.

Erst im April hatte die Staatsanwaltschaft Hannover im Zuge des Dieselskandals ein Bußgeld in Höhe von 100 Millionen Euro gegen den Zulieferer-Riesen verhängt. Continental zahlte und betonte, dass sich das Verfahren auf die ehemalige Antriebssparte Powertrain, heute Vitesco, bezogen habe. Damals beabsichtigte der Konzern, das Bußgeld vollumfänglich an das Regensburger Unternehmen weiterzugeben.

Prüfung nach 100-Millionen-Bußgeld abgeschlossen



„Wir werden die Sachlage sowie die Angemessenheit und Rechtmäßigkeit möglicher Forderungen dem Grunde als auch der Höhe nach sorgfältig prüfen“, erklärte Vitesco damals gegenüber der Mediengruppe Bayern. Das ist nun offenbar geschehen. Die nun erfolgte Einigung bewerten die beiden Unternehmen in ihren Presseaussendungen als „entscheidenden Schritt hin zum Abschluss der Aufarbeitung des Themas“.

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