Bei der Verabschiedung des Geschäftsführers der Geschäftsstelle Oberpfalz der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Hermann Brandl, wurden sowohl er als auch der Standort besonders gewürdigt.
Hingabe, Energie und Durchsetzungsstärke – all diese Eigenschaften haben Hermann Brandl und sein Team der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) sowie der Metall- und Elektroarbeitgeberverbände (bayme/vbm) in Ostbayern stets mit offenem Visier in ihre tägliche Arbeit eingebracht. Speziell die Oberpfalz brachte es auf diese Weise zu einer echten Premiumregion, hieß es beim nach 35 Jahren fälligen Stabwechsel von Geschäftsführer Brandl an die neue Leiterin der regionalen Geschäftsstelle der Verbände, Monika Stiglmeier. Brandl, gebürtiger Regensburger, sprach am Dienstagabend im Aurelium in Lappersdorf (Lkr. Regensburg) von einer großen Ehre, dass er die Unternehmenslandschaft in der Region über so viele Jahre mitgestalten durfte.
Bertram Brossardt nennt Brandl einen „klugen Kopf“
Dass sich die Arbeit von Brandl als eines „klugen Kopfs, eines hervorragenden Juristen und äußerst geschickten Verhandlers“ tatsächlich auszahlte, darauf verwies vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Schließlich waren es zu Beginn von Brandls Tätigkeit als Geschäftsführer für Niederbayern-Oberpfalz im Jahre 1989 nicht einmal 100 Mitgliedsbetriebe, während die Zahl inzwischen auf 333 allein in der Oberpfalz angestiegen sei.
Brossardt machte in diesem Zusammenhang auch deutlich, dass von der 1998 gestarteten vbw inzwischen bayernweit Wirtschaftszweige und Branchen repräsentiert werden, in denen 4,8 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig sind, und damit fast 90 Prozent der in der Privatwirtschaft des Freistaats aktiven Personen. Als im Jahr 2000 dem bayerischen Metallarbeitgeberverband vbm der tarifunabhängige Interessenverband Bayern bayme an die Seite gestellt wurde, umfasste diese Kooperation lediglich 700 Mitgliedsbetriebe. Heute sind es mit 3500 etwa fünfmal so viele, die zusammen mehr als 800000 Menschen beschäftigen.
Das Herz Bayerns schlägt in den Regionen
Bayerns wahre Stärke, darauf verwies Brossardt gerade auch mit Blick auf den „leidenschaftlichen Oberpfälzer“ Hermann Brandl, der zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen habe, liegt freilich insbesondere in seinen Regionen: „Dort schlägt das Herz Bayerns!“ Deshalb lege man auch großen Wert darauf, den Unternehmen in jedem Regierungsbezirk mit einer eigenen Geschäftsstelle kompetente Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung zu stellen. Beim Berufsstart von Brandl Mitte der 80er Jahre sei übrigens ganz Bayern alles andere als der wirtschaftliche Spitzenreiter Deutschlands gewesen. Vielmehr war der Freistaat bis 1986 sogar Empfängerland innerhalb des Länderfinanzausgleichs.
Heute verdankt Bayern seine starke Position nicht zuletzt der in der Oberpfalz außerordentlich erfolgreichen Metall- und Elektroindustrie. Insgesamt hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in dem Regierungsbezirk zwischen 1991 und 2022 auf fast 60 Milliarden Euro verdreifacht. Das BIP je Einwohner in der Oberpfalz, als entscheidender Maßstab für den Wohlstand der Menschen, wuchs im selben Zeitraum von knapp 20000 auf beinahe 50000 Euro. Auch die Arbeitslosenquote lag 1989 bei acht Prozent und hat sich seitdem halbiert. Vor allem wurden bei diesem Anlass die hohe Standortqualität sowie die starke Diversität der oberpfälzischen Metall- und Elektrounternehmen als Erfolgsfaktor hervorgehoben.
Monika Stiglmeier folgt auf Hermann Brandl
Während Stefan Klumpp, Vorsitzender der bayme/vbm-Region Oberpfalz-Nord, das von Hermann Brandl geführte „gute Team“ betonte, würdigte der Oberpfälzer vbw-Bezirkschef Johannes Helmberger das hohe Engagement von Brandl für die Unternehmen vor Ort, also etwa in der Verkehrspolitik oder beim Ausbau der digitalen Netze.
Als Nachfolgerin von Hermann Brandl wurde die Regensburger Juristin Monika Stiglmeier berufen, die schon früh mit dem Verband verbunden, zuletzt aber auch bei Continental sowie als „Head of Labor Relations Germany“ bei Vitesco tätig war.
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