Unter den Hochschulstädten gibt es Aufholbedarf, was die Unterbringungsquote für Studenten betrifft. Auch Regensburg liefert laut eines IVD-Sprechers ein „sehr karges“ Ergebnis ab.
Auch wenn der Begriff „Unterbringungsquote“ seltsam antiquiert erscheint, so kommt nach Auffassung von Prof. Stephan Kippes derzeit immerhin zum Ausdruck, wie viel Prozent der Studierenden in einer Hochschulstadt in Wohnheimen Platz finden. Bringt man diesen Wert mit dem Mietmarkt-Segment „einfaches Wohnen“ in Einklang, dann ergibt sich laut dem Sprecher des IVD-Instituts ein guter Gradmesser für den gesamten Mietwohnungsmarkt der jeweiligen Stadt.
Oft wenig Studentenwohnungen, aber hohes Preisniveau
Sei eine niedrige Quote bei einem entspannten Wohnungsmarkt mit bezahlbaren Mieten unproblematisch, so bezeichnet Stefan Kippes die Situation dann als kritisch, wenn es sich um Märkte mit wenig Studentenwohnungen und einem hohen Preisniveau handelt. Dies aber sei leider vielfach der Fall, betonte Kippes mit Blick auf Berlin (Quote 5,1 Prozent), Köln (6,9) oder Hamburg mit 7,9 Prozent, vor allem aber in Bezug auf München. Unter den Hochschulstädten mit einer Unterbringungsquote von weniger als zehn Prozent sank dieser Wert für München in den letzten 20 Jahren von schon damals mäßigen 12,3 Prozent auf eine noch niedrigere Quote von 8,77 Prozent. Derzeit stehen zudem nicht weniger als 1800 Wohnheimplätze aufgrund langwieriger Sanierungsmaßnahmen nicht zur Verfügung.
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Auch Regensburg mit rund 32 000 Studierenden und 2800 Wohnheimplätzen liegt aktuell ebenfalls bei „sehr kargen“ 9,14 Prozent, betont Kippes und verweist auf das beachtliche Mietniveau in der Domstadt. Während Passau, Ingolstadt und Eichstätt ein ähnliches Niveau aufweisen, sieht es in Landshut mit 12,42 Prozent günstiger aus. Für Amberg, Weiden und Deggendorf wurden Werte um sechs Prozent errechnet – ähnlich wie am Standort Nürnberg. Der Mangel an Heimplätzen, so Stephan Kippes, belaste den Mietmarkt jedenfalls zusätzlich: „Hier muss gehandelt werden.“
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