Die bundesweite Streikwelle der IG Metall hat auch die Oberpfalz getroffen. In mehreren Unternehmen stoppte im Laufe des Dienstags die Produktion. Los ging es bereits um Mitternacht.
Nach Ablauf der Friedenspflicht in der Nacht von Montag auf Dienstag legte die Nachtschicht bei BMW in Regensburg ab 0 Uhr für 1,5 Stunden die Arbeit nieder. Im Wackersdorfer Werk (Lkr. Schwandorf) des Autobauers tat es ihnen am Vormittag die Frühschicht gleich. Auch bei den Autozulieferern Bentele in Schwandorf und ZF in Auerbach (Lkr. Amberg-Sulzbach) sowie beim Verpackungshersteller Constantia Pirk (Lkr. Neustadt a.d.Waldnaab) kam es am Dienstag zu Warnstreiks.
Lesen Sie auch: Mehr Geld trotz Krisenstimmung in der Autoindustrie – sind Forderungen der IG Metall überzogen?
In Regensburg versammelten sich in der Nacht laut IG Metall 1500 Streikende vor den Toren des BMW-Werks. „Wir sind mit der Beteiligung unserer Kolleginnen und Kollegen sehr zufrieden. Nichts ging mehr, kein Auto lief vom Band“, zog Michael Faltermeier, IG-Metall-Chef bei BMW Regensburg, ein Fazit. Er sprach von einem „starken Start in die Warnstreikphase“. Beteiligt an dem Ausstand waren auch die Beschäftigten des Logistikdienstleisters Rhenus.
IG Metall: Warnstreiks sind deutliches Signal
In der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie fordert die IG Metall unter anderem sieben Prozent mehr Gehalt in zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten 3,6 Prozent mehr – allerdings verteilt auf 27 Monate. Für die IG Metall ist das zu wenig, weshalb es nun zu Warnstreiks kommt. „Die Beschäftigten stehen hinter ihrer Forderung und können nicht verstehen, warum die Arbeitgeber einerseits aufs Tempo drücken wollen, andererseits aber kein ordentliches Angebot vorlegen“, sagte am Dienstag Rico Irmischer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Regensburg. Das Signal der Streiks sei deutlich: „Arbeitgeberverband, bessert Euer Angebot nach, wir wollen ein Ergebnis haben. Aber ein ordentliches!“, so Irmischer.
Weitere Warnstreiks bei asm-Osram und Continental
Der Arbeitgeberverband vbm hielt bereits am Montag dagegen: „Hohe Entgeltsteigerungen würden vielen Unternehmen die Luft zum Atmen nehmen“, sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. „Jedes Prozent nach oben“ tue da aktuell richtig weh.
Das könnte Sie auch interessieren: Mitarbeiter des Ingolstädter Autoherstellers Audi verdienen gut – nun wird aber wohl gespart
Die Gewerkschaft hat ungeachtet dessen weitere Warnstreiks angekündigt – unter anderem bei ams-Osram und Continental in Regensburg. „Je schneller die Arbeitgeber nachbessern, desto geringer wird der Arbeitsausfall, den die Arbeitgeber hinnehmen müssen“, sagte am Dienstag Olga Redda, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg. Am Mittwoch wird weiter verhandelt.
Artikel kommentieren