Der SSV Jahn bleibt auch nach vier Spieltagen ungeschlagen, muss sich aber mit dem dritten Unentschieden zufriedengeben. Bei Arminia Bielefeld kam der Regensburger Fußball-Drittligist am Sonntagnachmittag in einer packenden Partie zu einem 1:1 (1:1)-Remis und hat nun sechs Zähler auf dem Konto.
Im Duell der Zweitliga-Absteiger hatte Florian Ballas (12. Minute) die Gäste vor 16170 Zuschauern auf der Bielefelder Alm in Führung gebracht. Gerrit Gohlke (20.) glich für die Arminia aus.
Am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) empfängt der SSV Jahn am fünften Spieltag den MSV Duisburg.
Saller rückt nach links
Jahn-Coach Joe Enochs hatte nach dem Kräfteverschleiß in der englischen Woche zwei Veränderungen an seiner Startformation vorgenommen. Agyemang Diawusie und Oscar Schönfelder durften von Beginn an ran, Bryan Hein und Dominik Kother saßen auf der Bank. Durch die Umstellung rückte Benedikt Saller auf die linke Verteidigerposition. DSC-Trainer Mitch Kniat brachte im Vergleich zur Niederlage in Ulm drei Neue: Gohlke, Kaito Mizuta und Arminen-Ikone Fabian Klos.
Wie schon beim Auswärtssieg in Verl setzte der SSV Jahn den Gastgebern in der Anfangsphase mit aggressivem Pressing enorm zu. Bielefeld scheiterte regelmäßig am Spielaufbau von hinten heraus, wirkte ob des Dauerdrucks völlig verunsichert.
Nach gerade mal eineinhalb Minuten hätten die Regensburger gut und gerne mit 2:0 führen können. Nach 24 Sekunden kam Elias Huth nach Vorarbeit von Diawusie in aussichtsreicher Position nicht zum Abschluss. Christian Viet scheiterte gut eine Minute später an Keeper Jonas Kersken, der allerdings diese Chance mit einem schlampigen Abspiel quasi selbst eingeleitet hatte.
Im Vergleich zur mauen Offensivleistung gegen Dortmunds „Zweite“ wirbelten die Oberpfälzer auf der Alm regelrecht – und belohnten sich früh. Der 1,96 Meter große Ballas verlängerte einen Freistoß von Viet von der linken Seite mit dem Kopf in die lange Ecke.
Konrad Faber bekam es auf der rechten Abwehrseite mit seinem dicken Kumpel Nicklas Shipnoski zu tun. Der Ausgleich der Arminen entsprach nicht dem Spielverlauf. Nach einem Einwurf von rechts legte Klos auf für Gohlke, der Felix Gebhardt mit einem Gewaltschuss nicht den Hauch einer Chance ließ.
Yildirim trifft den Pfosten
Nach Shipnoski machte mit Aygün Yildirim ein zweiter ehemaliger Regensburger auf sich aufmerksam. Dessen Distanzschuss fälschte Saller noch leicht ab. Gebhardt lenkte den Ball an den Pfosten. Klos scheiterte kurz vor der Pause mit einem Kopfball am famos reagierenden Jahn-Torhüter.
Ein Kuriosum hatte die erste Hälfte auch noch zu bieten. Dem Ball ging nach einem weiten Schlag von Klos aus der eigenen Hälfte die Luft aus, er hoppelte nur noch auf den herausgeeilten Gebhardt zu. Unübersehbar war zudem, dass es dem Jahn nicht gelungen war, sein laufintensives Spiel über die gesamte Halbzeit aufrechtzuerhalten. Es reichte aber immer noch, um ab und an Konfusion in der Bielefelder Abwehr zu stiften.
Defensiv mehr gefordert
Nach dem Wechsel hatten die Gäste Glück, dass Semi Belkahia einen Kopfball nach einer Ecke knapp neben den Kasten setzte. Bielefeld setzte nun deutlich mehr Akzente, während der Jahn defensiv immer mehr gefordert war. Für etwas Entlastung sorgte ein Konter, bei dem Diawusies Ball geblockt wurde (60.).
Louis Breunig leistete sich wie im Spiel gegen den BVB eine kleine Nachlässigkeit in der Innenverteidigung, die Merveille Biankadi nicht zu nutzen wusste (63.). Noah Ganaus und Tobias Eisenhuth kamen beim Jahn für Huth und Schönfelder.
Mizuta zwang Gebhardt in der 72. Minute mit einem Fernschuss zu einer Flugeinlage und Glanzparade. Auf der Gegenseite tankte sich der eingewechselte Dominik Kother durch. Über Kersken kam der Ball zu Viet, der aus wenigen Metern das Leder über das leere Tor drosch. Es war die Riesenchance, den Jahn wieder in Führung zu bringen (77.).
So aber blieb es beim insgesamt leistungsgerechten Remis.
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