Mei, wie oft haben wir uns das schon gewünscht, wenn wieder so ein Schweinchen Schlau nicht zu bremsen ist und aber auch alles, wirklich alles, ganz genau weiß. Oder auch rein sportspezifisch: Wenn in irgendeiner Expertenrunde, die bisweilen in argen Anführungszeichen als solche zu bezeichnen ist, wieder jemand superklug daherschwafelt – selbstredend danach. Und selbst bei Experten, die es aus ihrer aktiven Vergangenheit doch noch ganz genau wissen müssten (und selbst nachweislich jede Menge Angriffsfläche boten!), wie man sich so fühlt, wenn ein Gscheiderl verbal über einen drüberdonnert.
Acht, Entschuldigung, wir sind in den Schreibschwall gekommen. Selbstredend müssen wir erstmal mitteilen, was wir uns so früh vor Weihnachten denn wünschen. Es ist ein einfacher Wunsch und in jedem Haushalt vorhanden: Es geht nämlich um ein simples Pflaster.
Das ist bei Plapperern ein durchaus geläufiges, probates, aber häufig eben nur scherzhaft angedrohtes Mittel. Inspiriert hat uns ein schwedischer Eishockey-Trainer namens Roger Rönnberg, 53, derzeitig tätig in Frölunda. Für Klugscheißer vorab: Ja, er nutzte ein Klebeband, aber der Oberbegriff des Pflasters taugt genauso.
Jedenfalls hatte Herr Rönnberg mit dieser Maßnahme sich unlängst bei einem Spiel selbst Einhalt geboten, weil er antizipierte, vor der TV-Kamera zur Schiedsrichterleistung Auskünfte erteilen zu müssen, was Trainer teuer zu stehen kommen kann. Für eine anderslautende Reporterfrage nahm er das Klebeband dann doch vom Mund – und hatte offenbar auch die gegenseitige Empathie mit seiner Aktion geschult. „Pass auf den Schnurrbart mit dem Klebeband auf“, witzelte nämlich der Befragende. „Danke, Küsschen und eine Umarmung», gab Roger Rönnberg als Antwort.
Und übrigens, für die, die es interessiert: Aller auslösender Ärger löste sich ebenfalls in Wohlgefallen auf. Frolünda gewann das Spiel nämlich auch mit 4:2.
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