Derby gegen Landshut
Die Meister-Eisbären und ihr unangenehmer Heimstart an einem Freitag, den Dreizehnten

12.09.2024 | Stand 13.09.2024, 12:51 Uhr |

Einer der Eisbären-Youngster auf dem Weg zum nächsten Schritt in dieser Saison ist auch Verteidiger Sandro Mayr. Foto: Andreas Nickl

Wie gut, dass Ville Hämäläinen nicht abergläubisch ist. „Ich habe das zwar schon gesehen, aber das macht mir nichts aus“, sagt der finnische Trainer der Eisbären Regensburg, die die neue Ligasaison der zweiten Eishockey-Bundesliga an einem Freitag, den Dreizehnten, der allgemein für abergläubische Menschen als Unglückstag gilt, als Meister eröffnen.

  

Und am Sonntag (18.30 Uhr) führt die erste Auswärtsfahrt der Saison zum ESV Kaufbeuren, wo die Oberpfälzer erst unlängst ihre sechsteilige Vorbereitung abschlossen und aus einem 1:3-Rückstand noch einen 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen gemacht hatten.

Die wichtigste Nachricht aus Ville Hämäläinens Mund ist dazu: „Alle Mann sind an Bord.“ Sieben Verteidiger und zwölf Stürmer werden auf dem Spielberichtsbogen stehen, womit es auch überzählige Spieler geben wird. Wer das sein wird, ließ der Eisbären-Coach noch nicht verlauten. Auch nicht, wer das Tor hütet. „Wir haben schon einen Plan, aber das bleibt erst einmal unserer“, sagt Hämäläinen zu Frage, ob Eetu Laurikainen oder Jonas Neffin zwischen den Pfosten steht und es eine Nummer eins und Nummer zwei gibt, wie das in der Vorsaison beim Duo Tom McCollum/Jonas Neffin war. „Wir haben zwei gute Torhüter und vertrauen beiden“, wiederholt sich der Trainer nur.

Es steht jetzt 10:10

Dass mit Landshut ein den Eisbären statistisch sehr unangenehmer Gegner in der Donau-Arena aufkreuzt, hat Ville Hämäläinen nicht registriert. In der Vergangenheit sind die Niederbayern gemeinsam mit Rosenheim (bei allerdings nur zwei Zweitliga-Heimspielen mit einer 1:1-Bilanz) in den Zweitliga-Jahren der einzige Klub gegen den die Regensburger keine positive Bilanz haben. 10:10 steht es nach den 20 Duellen seit 1998/99. Und auch im Vorjahr vermasselte Landshut dem späteren Meister mit einem 1:0 im ersten Saisonheimspiel den Einstand.

Lesen Sie hier einen Text zur Auftakt-Pressekonferenz der DEL2 in Regensburg mit Vertretern aus Regensburg, Landshut und Weiden.

Was Ville Hämäläinen schon jetzt klar ist und ja auch in der vergangenen Saison in Extremem wie noch nie innerhalb der Liga der Fall war: „Die Kleinigkeiten werden den Unterschied machen.“ Die Ausgeglichenheit der DEL 2 ist Hämäläinen ein Begriff, ohne sie am eigenen Leib schon erlebt zu haben. „Es gibt wieder viele gute Teams. Aber keiner wird das Rad neu erfinden.“ Weswegen das Rezept des Finnen ist und bleibt, dass „jeder jedem hilft auf dem Eis. Das ist immer noch der beste Weg zum Erfolg – und wir trauen unserem Weg“, sagt Hämäläinen und denkt auch, dass die Aufregung eines Saisonstartspiels eine Rolle spielt. „Die Frage ist nur, wie du damit umgehst und ob du genießen kannst, ohne dich nach Fehlern zu fürchten. Am Freitag nach 22 Uhr werden wir schlauer sein.“

Eine Extraportion Kraft

Offensichtlich ist auch: Ein Sieg zum Auftakt gäbe den Eisbären zweifelsfrei eine Extraportion Kraft mit auf den Weg der ersten Phase. „Natürlich gibt das auch mehr Selbstvertrauen und es hilft. Es ist aber gleichzeitig nur eines von 52 Spielen“, weiß Hämäläinen. „Als Trainer musst du sowieso immer mehr sehen. Da ist das Resultat nicht das Einzige, das zählt, sondern auch immer die Frage: Wie hast du verloren, aber auch wie gewonnen?“

Der alte, englische Spruch, den auch schon Hämäläinens Vorgänger Max Kaltenhauser gerne zitierte, nie zu hoch und nie zu tief unterwegs zu sein, sondern stets die Balance zu wahren („Never too high, never too low“), mag auch der 43-jährige Finne gerne. Er steht wie Torwart Laurikainen, die Verteidiger Sean Giles und Moritz Köttstorfer sowie die Stürmer Matej Giesl, Aleandro Angaran, Olle Liss, Ryon Moser und David Morley vor seinem Pflichtspieldebüt. „Klar muss man sagen: Ein Sieg ist immer gut: Für die Fans und für uns natürlich auch. Aber jeder will gewinnen.“

Andererseits zeigt allein schon der Blick auf die Vorsaison, dass gerade aus Niederlagen Großes entstehen kann. Die Eisbären verloren damals ja nicht nur gegen Landshut, sondern drei der ersten vier Partien. Das Ende mit dem Meisterpokal in der Hand ist bestens bekannt.

Eisbären-Infos

Ehrung: Vor dem Spiel gegen Landshut wird es eine Bannerzeremonie geben, mit der der DEL-2-Meistertitel auch für immer in der Donau-Arena sichtbar gemacht werden soll. Die Eisbären bitten die Fans deswegen, dass sie ihre Plätze bereits um 19.45 Uhr einnehmen.

Karten: Die Partie gegen Landshut wird seit dem 2. Januar das 21. Eisbären-Heimspiel in Folge sein, bei dem mehr als 4000 Zuschauer in der Donau-Arena zugegen sind. Dass das Spiel wie alle bisherigen Vergleiche der beiden Teams seit dem Zweitliga-Aufstieg ausverkauft ist, ist noch nicht perfekt: Laut Auskunft von Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer waren am Donnerstagnachmittag noch „circa 120 Tickets, davon 50 im Gästebereich“ verfügbar.

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