Diesmal revanchiert sich Rosenheim
Eisbären Regensburg bleiben gegen die Starbulls ohne Tor und Punkt

27.10.2024 | Stand 28.10.2024, 15:31 Uhr |

Emotionaler Höhepunkt im ersten Drittel: Eisbär Aleandro Angaran (in Rot) und Rosenheims Travis Ewanyk lieferten sich einen Faustkampf und gingen beide für fünf Minuten auf die Strafbank. Foto: Christian Brüssel

In Selb hatten die Eisbären am Freitag noch selbst für die Niederlage im ersten Vergleich genommen, in der Donau-Arena tat es ihnen der Gast aus Rosenheim gleich. Die Regensburger unterlagen vor 4325 Zuschauern in der zweiten Eishockey-Liga am Ende verdient mit 0:4 (0:0, 0:2, 0:2) und blieben damit zum ersten Mal in der Saison torlos.

  

Vor der Deutschland-Cup-Pause sind die Eisbären jetzt nur noch am Freitag in Bad Nauheim zu Gast. Das nächste Heimspiel wartet erst am 17. November gegen Dresden.

In Sachen Aufstellung meldete sich Kapitän Nikola Gajovsky wieder einsatzbereit und ersetzte den in seinen drei Profi-Einsätzen so überzeugenden U-20-Youngster Timo Kose genau an dessen Stelle von Selb als Sturmführer mit Olle Liss und Kevin Slezak an seiner Seite. Yuma Grimm rückte dafür wieder in seine angestammte Rolle neben Christoph Schmidt und Aleandro Angaran. Wie schon am Freitag fehlten Stürmer Richard Divis und Verteidiger Sandro Mayr. Das Tor hütete wieder Eetu Laurikainen, der in Selb mit zwei, drei besonders spektakulären Paraden begeistert hatte.

Bei Rosenheim lag ein regionales Augenmerk auf dem Regensburger Ludwig Nirschl, der im Sommer für die Donaustauf Crocodiles sehr erfolgreich Inlinehockey gespielt hatte und im Starbulls-Trikot an der Seite von Charlie Sarrault und Stefan Reiter in der nominellen dritten Reihe auflief. Witzigerweise hatte Rosenheim in eben jenem Selb nach Penaltys seine letzte Niederlage hinnehmen müssen, wo die Eisbären am Freitag souverän 5:1 gewannen. Seither hatten die Oberbayern die Spitzenteams aus Kassel, Krefeld und Dresden besiegt sowie zuletzt ein 0:2 und 1:3 gegen Weiden noch zum 5:4-Penaltysieg umgebogen.

Spieltag für die Vielfalt

Am Motto-Spieltag „Hockey is diversity“, einem Verein, der für Vielfalt auf allen Ebenen in Sachen kämpft, entwickelte sich ein flottes Spiel, in dem der schon in Selb so auffällige David Morley nach 88 Sekunden das Tor nur knapp verfehlte. Beim 3:2-Sieg nach Verlängerung am 22. September hatte der Kanadier das Siegtor von Corey Trivino vorbereitet. Trivino hier, Nirschl da hätten in der fünften Minute jeweils treffen können.

Nach 7:09 Minuten lag die Scheibe zwar im Tor, aber das Schiedsrichter-Duo Gossmann/Holzer hatte das Spiel mit einem Pfiff wegen einer Strafe für Rosenheims C.J. Stretch bereits unterbrochen gehabt. Emotionaler Höhepunkt war nach 15:50 Minuten aber ein Faustkampf an der Bande zwischen Aleandro Angaran und dem Rosenheimer Travis Ewanyk, die an den Spielerbänken aneinandergeraten waren. Der Regensburger blieb gefeierter Sieger und fuhr mit aufputschenden Gesten auf die Strafbank.

Im zweiten Abschnitt aber machten ein bisschen mehr als 100 Sekunden den Gastgebern das Leben schwer. Alleine vor Starbulls-Keeper Oskar Autio hatte David Morley das 1:0 auf dem Schläger, das Stefan Reiter im Gegenzug erzielte. Eetu Laurikainen hatte den alleine vor ihm auftauchenden Charlie Sarrault zwar noch stoppen können, für den Nachschuss aber war Reiter zur Stelle. Und nur 97 Sekunden später brachte Andre Bühler in Unterzahl die Scheibe nicht aus dem Drittel – und ein paar Sekunden später schlenzte sie Norman Hauner zum 2:0 in die Maschen für die Rosenheimer, die das Spiel jetzt gut den Griff bekamen und haderten, als der Puck nach 29:13 Minuten während der Strafzeit für Xaver Tippmann zwar neuerlich im Tor lag, aber die Schiedsrichter wie schon im ersten Drittel ein weiteres Mal bereits davor abgepfiffen hatten.

Es galt, im Schlussdrittel den Bann zu brechen. Doch Rosenheim ließ nicht viel zu und hatte durch Nirschl bei einem Konter selbst eine Top-Gelegenheit, die Laurikainen aber äußerst aufmerksam vereitelte (44:15). Auch gegen Ville Järveläinen war der Eisbären-Schlussmann in einer ähnlichen Situation zur Stelle (48.).

Entscheidung in Unterzahl

Järveläinens 3:0 bei zwei Mann mehr auf dem Eis, als erst Kevin Slezak und dann Yuma Grimm auf die Strafbank mussten, machte dann nach 50:25 Minuten den Deckel drauf. Rosenheim nutzte auch die zwei Strafe noch zum 4:0-Endstand durch Lukas Laub (51:18).

Statistik: Regensburg – Rosenheim 0:4 (0:0, 0:2, 0:2)Eisbären Regensburg: Laurikainen – Giles, Bühler; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Köttstorfer – Liss, Gajovsky, Slezak; Morley, Trivino, Moser; Ontl, Schmid, Preto; Schmidt, Grimm, Angaran

Starbulls Rosenheim: Autio – Dybowski, Hanna; Tiffels, Zerressen; Vollmayer, Gnyp; – Hauner, Stretch, Laub; Handschuh, Strodel, Kuqi; Reiter, Sarault, Nirschl; Järveläinen, Ewanyk, Zwickl

Tore: 0:1 (24:48) Reiter, 0:2 (26:25) Hauner (Vollmayer-Stretch bei 5-4), 0:3 (50:25) Järveläinen (Sarrault-Zerressen bei 5-3), 0:4 (51:18) Laub (Hauner-Strodel bei 5-4)

Schiedsrichter: Vladislav Gossmann/Martin Holzer. – Zuschauer: 4325. – Strafminuten: Regensburg 12 + 5 für Angaran für Faustschlag (15:50) – Rosenheim 6 + 5 für Ewanyk für Faustschlag (15:50)

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