Hach, diese Olympischen Spiele werden fehlen. Wenn’s einem schlechter ging, musste man in den vergangenen zwei Wochen nur das Knöpfchen der Fernbedienung drücken und schon sprang die gute Laune aus den Olympiabildern über.
So viel Begeisterung in einer Stadt: Paris hat gezeigt, dass bei allem Kommerz-Überfluss die olympische Idee sehr wohl leben kann und von Breaking bis Leichtathletik zeitgemäß ist.
Herrlich waren auch diese kleinen Gesten. Denn man glaubt es kaum: Noch immer ist es möglich, neue Herzlichkeiten in die altehrwürdigen Spiele einzubauen. Friedrich Schiller inspirierte 1800 mit dem „Lied von der Glocke“. Jetzt inspirierte die Freude aller Olympiasieger, vornehmlich der Leichtathletik, die im Stade de France eine Glocke läuten durften – eine feine Geste.
Noch schöner, dass die Glocke Teil des Renovierungsprogramms von Notre Dame ist und dort als eine der kleineren Glocken einen Platz in der nach dem Brand vor rund fünf Jahren neuaufgebauten Kirche erhalten soll. „Paris 2024 hilft auf gewisse Weise beim Wiederaufbau von Notre-Dame“, wird mit Pierre-Andre Lacout der Stadionmanager zitiert. „Ein Teil der Spiele und des olympischen Geistes wird für immer in der Kirche erklingen.“ Klingt ein bisschen pathetisch, ist aber so. Der Klang der Olympiasieger wird noch lange in Paris nachhallen.
Und noch ist Paris auch nicht abgeschlossen: Von 28. August bis 8. September folgen ja noch die Paralympics. Zumeist werden die Weltspiele für körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen nicht so groß wie Olympia gefeiert. Aber in Paris könnte auch das ja anders laufen. Die Vorfreude auf noch ein bisschen mehr Glockengeläute im Stade de France jedenfalls steigt schon jetzt.
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