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Neue Interessen: Falsches Bild im Mittelpunkt der Debatte zur Eröffnungsfeier von Paris

02.08.2024 | Stand 02.08.2024, 18:29 Uhr |

Die Olympischen Spiele wurden erstmals mit einer großen Show außerhalb des Stadions eröffnet. Symbolbild: Michael Kappeler, dpa

In diesem Monat jährt sich zum 45.Mal die Premiere des Monty-Python-Klassikers „Das Leben des Brian“. Der Film des britischen Komiker-Kollektivs erzählt eine alternative Variante der Geschehnisse des Neuen Testaments.

Damit war er schon im Vorfeld seiner Premiere die Zielscheibe von Kritik, in Norwegen wurde er verboten, in Italien kam er ohne Begründung nicht in die Kinos.

Wer die Debatte rund um die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von Paris verfolgte, wurde einmal mehr Zeuge davon, dass sich die Uhren seit dem Jahr 1979 mancherorts nicht nur langsamer, sondern möglicherweise gar rückwärts drehen. Gegenstand der Debatte: eine vermeintlich queere Version von Da Vincis „Letztem Abendmahl“. Wie so oft stachen unter der Vielzahl von Reaktionen die lautesten Stimmen heraus.

Ein queeres Abendmahl in der Stadt der Liebe und Kunstfreiheit und noch dazu in unmittelbarer Umgebung von Da Vincis bekanntestem Werk: Es hätte sicherlich Unpassenderes gegeben. Wenn das Bild des Renaissance-Künstlers wirklich die Inspiration gewesen wäre.

Figuren, Kleidung, Inszenierung… Wirft man einen Blick auf van Bijerts Mahl der Götter aus dem Jahr 1635, fallen die Ähnlichkeiten auf. Dumm nur, dass viele von ihrer ersten Vermutung derart begeistert waren, dass sie ihren Emotionen in den sozialen Medien freien Lauf ließen, ohne sich weiter mit der Inszenierung zu befassen.

Darunter nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Elon Musk und Donald Trump: In Deutschland waren es vor allem Kirchenvertreter, die sich kaum beruhigen ließen. Die Anlehnung an van Bijerts Werk sei laut Bischofskonferenz nicht überzeugend. Und die müssen es ja wissen.

Vielleicht ist die Debatte Erinnerung für die Kritiker hierzulande, sich erstmal an etwas leichterer Kost zu versuchen. In freier Anlehnung an den Film wäre „Jeder nur ein Post“ als Zielsetzung doch auch mal eine willkommene Abwechslung.

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