Nach dem Spielabbruch im Klassiker und dem Aus für Sven Mislintat setzt sich die Krise bei Ajax Amsterdam fort. Personell gibt es weitere Konsequenzen - und sportlich folgt der nächste Rückschlag.
Ajax Amsterdam hat bei der Fortsetzung des wegen Ausschreitungen abgebrochenen Fußball-Klassikers den nächsten Tiefpunkt erlebt. Die Partie gegen Feyenoord Rotterdam endete für den niederländischen Traditionsclub mit 0:4 (0:3).
Für Ajax, das nach dem Aus für Sven Mislintat sowohl in einer tiefen sportlichen Misere als auch in einer schweren Führungskrise steckt, war es der nächste Rückschlag.
Ajax nach Niederlage auf Platz 14
Das Spiel war beim Spielstand von 3:0 für Feyenoord in der 55. Minute abgebrochen worden, nachdem Fans Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen hatten. Der niederländische Fußballverband KNVB hatte daraufhin entschieden, dass die restlichen 35 Minuten ohne Zuschauer gespielt werden. Der Mexikaner Santiago Giménez, der bereits am Sonntag zwei Tore geschossen hatte, erzielte nun auch das vierte Tor für den Meister. Ajax steht nach dieser Niederlage auf Platz 14 in der Eredivisie. Feyenoord ist hinter der PSV Eindhoven und AZ Alkmaar Dritter.
Nach heftigen Protesten der eigenen Fans war kurz vor dem Spiel der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Pier Eringa, zurückgetreten. Er sei nicht «taub und blind» für die Kritik, erklärte er. Am Sonntagabend hatte sich Ajax nach nur vier Monaten von seinem deutschen Fußball-Direktor Sven Mislintat getrennt. Mislintat habe nicht mehr die volle Unterstützung im Verein, hieß es. Er steht im Fokus wegen eines möglichen Interessenkonflikts beim Wechsel des Kroaten Borna Sosa von Mislintats ehemaligen Verein VfB Stuttgart zu Ajax.
© dpa-infocom, dpa:230927-99-355219/2
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