Wie immer hat alles seine zwei Seiten. Natürlich hätten es ein paar mehr Punkte als die jetzt insgesamt 26 nach 17 Spielen sein können für die Eisbären Regensburg in der DEL2 – siehe vergangenes Wochenende mit den verlorenen Partien gegen Bietigheim und Ravensburg. Andererseits aber gut und gerne auch einige Zähler weniger als die Ausbeute, die zur Deutschland-Cup-Pause an diesem Wochenende in der Zweitliga-Tabelle aktuell Platz sechs bedeutet.
Natürlich – die Abstiegsrunde mit Platz elf ist winzige zwei Punkte entfernt, weil sich die DEL2 noch aberwitziger entwickelte, als es vor der Saison sowieso schon absehbar war. Getreu dieser Tatsache lautet das schon vielfach geäußerte Motto von Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser auch: „Solange wir in dieser Suppe mitschwimmen, ist das für uns eine gute Sache.“
Wieder als Außenseiter eingestuft
Denn Fakt ist: Auch heuer ordnete so manche Prognose die Oberpfälzer wieder in die Kategorie der krassen Außenseiter ein – wie schon im vermeintlich so aussichtslosen ersten Zweitligajahr nach dem Aufstieg. Bislang aber zeigten die Kaderaufwertungen der Regensburger ihre Wirkung – und zwar durch die Bank. Ob das neue Torhüterduo mit Tom McCollum – trotz der letzten Patzer – und Jonas Neffin, ob die frisch mit deutschen Pässen versehenen Nordamerikaner Tariq Hammond oder Abbott Girduckis in der Abwehr und Sturm, ob die U-21-Spieler Sandro Mayr/Yuma Grimm, Verteidiger Lucas Flade oder der als letzter Ausländer an Land gezogene Andrew Yogan und auch der blessurgeplagte Kevin Slezak trägt vorwiegend in der gut auftrumpfenden vierten Reihe sein Scherflein bei. Unter dem Strich ist das Eisbärenteam 2023/24 deutlich, deutlich stärker als das von 2022/23.
Dass das aber auch nötig sein wird, wusste Max Kaltenhauser angesichts der Verstärkungsaktionen der Konkurrenz nur zu gut schon im Voraus. Seine Mannschaft hat zuhause bisher genauso viele Punkte geholt wie in fremden Stadien – jeweils 13, während es vergangene Saison vor allem anfangs noch vorwiegend die Heimstärke war, die das Konto wachsen ließ. Und es war glasklar, dass auch die Überrumpelungstaktik einer Stärke, mit der so niemand gerechnet hatte, in Jahr zwei ganz und gar nicht mehr greifen kann und wird.
Übrigens: Auch das in den vielen Oberligajahren oft so kritische Regensburger Publikum ist nach wie vor ein positiver Faktor, der keinen Vergleich in der Liga scheuen muss, überall anerkannt wird und auch dem Team in härteren Phasen hilft. Der Anhang zeigt Verständnis, wenn Spiele wie zuletzt beim Heim-5:6 nach Verlängerung gegen Bietigheim auch mal unnötig in die Binsen gehen.
Zuschauer sind top
Mit zweimal einer Zwei, zweimal einer Vier und beim Rest einer Drei vor der Zuschauerzahl kam bislang ein die Vorsaison aktuell sogar übertreffender Schnitt von über 3436 zustande, noch bevor die Eishockey-Hochzeit im Dezember/Januar beginnt. Jenseits des langjährigen DEL-Klubs Krefeld (4287) tun sich selbst Ligaprimus Kassel (3693) und Aufsteiger Rosenheim mit seiner langen Tradition (3551) schwer, mehr zu bieten.
Ideal hat sich das Team mit den beiden Niederlagen bei einem Punkt zuletzt nicht in die Pause mit ab heute vier trainingsfreien Tagen verabschieden können – und wird dadurch bestimmt noch einmal zusätzlich angestachelt für die Saisonfortsetzung mit den beiden Ost-Duellen am 17.November in Crimmitschau und am 19. November zuhause gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser.
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