Vorne fehlt die Durchschlagskraft
Regensburg gerät früh auf die Verliererstraße – an der Abwehrarbeit mangelt es gegen Mainz nicht

05.11.2023 | Stand 05.11.2023, 18:57 Uhr |

Bei den ESV-Frauen macht sich Enttäuschung breit. Foto: A. Nickl

Ähnlich wie zuvor beim 25:30 im Bunker gegen Lintfort wurden die Handballfrauen des Zweitligisten ESV 1927 Regensburg nun in Mainz ein Opfer von unzähligen unerzwungenen Ballverlusten.

Ohne Franzi Peter und der verletzungsbedingt nur ab der 23. Minute zumindest in der Abwehr einsetzbaren Marleen Kadenbach quittierten die Bunkerladies eine 21:29 (9:17)-Niederlage in der Karnevalsstadt. Mit nun 6:8 Zählern rangiert der ESV noch über der Abstiegszone.

Am Samstag im Heimspiel gegen das punktelose Schlusslicht HCD Gröbenzell würde ein Sieg guttun. Andernfalls droht im dritten Jahr der Zweitliga-Zugehörigkeit das erstmalige Abrutschen auf einen Abstiegsplatz.

Wie gegen Lintfort lag es in Mainz nicht an der Abwehrarbeit, sondern an der mangelnden Durchschlagskraft. Ohne die Führungsspielerinnen und Rückraum-Asse Kadenbach und die vor dem Comeback stehende Franzi Peter war dieses Szenario absehbar.

Zeitdruck wurde größer



Das mit vier Bundesliga-erfahrenen Spielerinnen gespickte Mainz musste nur seinen Stiefel runterspielen – wie es Lintfort getan hatte. Auch dieses Mal konnte sich der Gegner darauf verlassen, dass sich die junge, überdies körperlich unterlegene Mannschaft oft unerzwungene Ballverluste erlaubte. Eine Folge, weil sich der Rückraum an der Mainzer Deckung aufrieb, der Zeitdruck mit jedem Durchspielen größer wurde. Am Ende kam der Rückraum um den einzig verbliebenen Routinier Nicole Lederer im gebundenen Spiel auf nur acht Treffer. Eine Ausbeute, auf die Kadenbach und Peter bisweilen alleine kommen. Lediglich Kreis Sara Mustafic bewies mit ihren sechs Toren Durchsetzungsvermögen.

„Uns hat einfach die Qualität und die Erfahrung von Marleen und Franzi gefehlt“, bedauerte Trainer Bernhard Goldbach. Den verbliebenen Rückraum-Spielerinnen habe die Überzeugung und die Zielstrebigkeit gefehlt, um dem Gegner gefährlich werden zu können. „Wir haben uns zu leicht festmachen lassen, sind zu wenig in die Tiefe gegangen und das Wurfverhalten war schlecht“, monierte Goldbach. Seine Mädels hätten es Mainz gleich am Anfang so leicht gemacht. „Wie gegen Lintfort haben wir wieder so um die 20 leichte Ballverluste erlitten“, schloss der Coach.

Frühe Vorentscheidung



Gegen Lintfort gerieten die Bunkerladies nach der 10:9-Führung (19.) zügig auf die Verliererstraße, in Mainz war zu diesem Zeitpunkt die Vorentscheidung (4:13) gefallen. Die war dem 2:9-Fehlstart (13.) geschuldet, der wiederum fußte auf den 0:4-Rückstand (5.). Bis dahin gingen die ersten vier Angriffe ohne Abschluss über die Bühne. Goldbachs erste Auszeit (10.) zeigte keine Wirkung, die zweite (23. Bei 6:15) fruchtete. Die Hereinahmen von Kadenbach und Torhüterin Joelle Arno zahlten sich aus.
Obwohl zeitweilig mit elf Treffern zurück (11:22, 14:25, 16:27): Hinten raus konnte das Ergebnis in halbwegs erträglichen Grenzen gehalten werden.

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