Es waren Szenen wie aus einem kitschigen Werbefilm. Und die haben bekanntlich oftmals wenig mit der Realität zu tun. Begleitet von Nenas „99 Luftballons" und dem französischen Klassiker „Aux Champs-Elysees" hatten die rund 100 Sportlerinnen und Sportler in Paris den mit schwarz-rot-goldenen Fahnen geschmückten Sonderzug des deutschen Teams bestiegen und waren bei ihrer Ankunft am Montag in Köln gebührend empfangen worden.
Im Endspurt heizten ein DJ und Saxofonist André Schnura, der mit seinen Auftritten bei der Fußball-EM durchstartete, den deutschen Olympioniken ein. Bei ihrer Ankunft tanzten sie zum Party-Hit „Sweet Caroline".
Die meisten „normalen“ Bahnfahrer hierzulande haben mittlerweile eher andere Ohrwürmer. “De deitsche Bahn is so im Oasch“, hört man in den Zügen und an den Gleisen seit der Fußball-Europameisterschaft immer häufiger. Oft mit einem sehr grantigen Unterton. Das schadenfrohe Lächeln fehlt nun, das zuvor die Österreicher dabei auf den Lippen hatten. Der Autor dieser Zeilen war gestern auch mal wieder betroffen. „Betriebsstabilisierung“ hieß es plötzlich in der Bahn-App. „Der Zug entfällt.“ Versuchen Sie es doch auch einmal, einen früheren Feierabend von ihrem Chef zu ergattern. Alles aus Gründen der „Betriebsstabilisierung.“
Auf den Boden der Tatsachen werden leider auch die deutschen Medaillen-Gewinner schnell zurückgeholt. Lotto-Gewinne sind hierzulande nicht zu versteuern, Prämien schon. Von den 20000 Euro für Gold wandern daher nicht wenige in die Staatskasse. Was damit wohl sinnvolles angestellt wird? Das überlassen wir ihrer Fantasie.
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