Drei Innings, drei Strikeouts, keine Hits, keine Walks: Mit einer makellosen Darbietung hat Matthias Bullmann die deutsche Nationalmannschaft ins Halbfinale der U18-Baseball-Europameisterschaft geführt. Der gebürtige Regensburger bestach im vierten Vorrundenspiel gegen Israel als Starting Pitcher.
Der 16-Jährige legte durch einen perfekten Auftritt den Grundstein zum 9:2-Erfolg gegen den Kontrahenten. Damit blieb das Team von Bundestrainer Georg Bull bei der Heim-EM in Regensburg ungeschlagen. „Die Stimmung im Team ist super. Wir haben einen langen Weg hinter uns und es ist einfach geil zu sehen, wie geschlossen sich die Mannschaft präsentiert“, resümierte Bull nach dem Erreichen der nächsten Runde.
Im Duell gegen Israel vertraute der Nachwuchscoach dem Lokalmatador Bullmann den Ball an. Von Beginn an präsentierte sich der Oberpfälzer hoch konzentriert. Dabei brachte der Regensburger Internatsschüler die gegnerischen Schlagleute an den Rand der Verzweiflung. Über drei Innings ließ Bullmann keinen einzigen Treffer zu. „Es hat sich alles gut angefühlt. Ich bin zufrieden mit meinem Outing“, erklärte der Jungstar nach dem vierten Sieg im vierten Spiel der deutschen U18.
Offensive wie Schweizer Uhrwerk
Den Rest erledigte die Offensive, die in diesen Tagen läuft wie ein Schweizer Uhrwerk. Acht Hits in sieben Durchgängen nutzte die Auswahl das Deutschen Baseball- und Softball-Verbandes zu neun Runs. Erfolgreichste Punktesammler waren der Paderborner Darrion Richards und Luca Sieger (USA). Der Regensburger Julian Siegert-Bomhard trug sich ebenso in die Hitliste ein wie sieben seiner Teamkollegen. Auf der Catcher-Position lösten sich mit Stammkraft Domenic Rauwolf sowie Owen Fierlbeck zwei weitere Schüler der Bayerischen Baseball Academy ab.
Auch Bullmann besucht seit zwei Jahren die Talentschmiede in Schwabelweis. Zuvor durchlief der Oberpfälzer die Jugendmannschaften der Guggenberger Legionäre. Vor elf Jahren begann Bullmann mit dem Baseballsport. „Zu der Zeit waren die Howards (Christopher und Philipp, d. Red.) in der 1. Mannschaft, daran erinnere ich mich“, blickt Bullmann zurück.
Sein erstes großes Turnier im Nachwuchsbereich bestritt das Regensburger Eigengewächs in der U12. Die U18-Europameisterschaft ist jedoch noch eine Nummer größer, wie Bullmann gesteht. „Normalerweise ist bei unseren Heimspielen nicht so viel los. Hier vor voller Hütte zu spielen, ist schon ein geiles Gefühl“, freut sich der Internatsschüler über die gute Kulisse in der Armin-Wolf-Arena während der Turnierwoche.
Halbfinale am Samstag um 18 Uhr
Mit dem Erreichen des Halbfinals ist das erste Minimalziel für die deutsche Mannschaft erreicht. Damit soll aber noch nicht Schluss sein. Ganz egal, gegen wen es am Samstagabend (18 Uhr) letztlich um den Finaleinzug geht. „Wir wollen natürlich jeden Gegner schlagen. Die Niederlande sind das wahrscheinlich stärkste Team. Aber auch die Briten haben noch einen sehr starken Werfer in ihren Reihen“, sagt Bullmann über die möglichen Kontrahenten auf dem anvisierten Weg ins Endspiel.
Und auch sein Trainer geht optimistisch in die bevorstehenden Aufgaben. „Es macht wirklich unglaublich viel Spaß mit den Jungs. Soweit ich weiß, stand noch nie eine deutsche Junioren-Mannschaft im EM-Finale. Wir müssen uns vor niemandem verstecken“, erklärt Bull.
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