Im Spitzenspiel der Bezirksliga haben die Handball-Damen ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Gegen den Tabellenführer HSG Berching/Pollanten setzte sich die Truppe von Trainer Werner Stricker mit 41:35 (24:17) durch und revanchierte sich damit eindrucksvoll für die Hinspielniederlage in Berching.
Die Vorzeichen vor dem Aufeinandertreffen waren dabei gemischt: Einerseits stand eine gute Vorbereitung, andererseits Ausfälle mehrerer wichtiger Spielerinnen. Auch der Gast hatte einige Stützen zu ersetzen.
Zunächst zeigten sich beide Seiten davon unbeeindruckt. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und ein für die Spielklasse schnelles und hochwertiges Spiel. Am Kreis zeigte Lotte Hader eine starke Anfangsphase und eine hohe Trefferquote - 6 der ersten 11 Tore gingen auf das Konto der Nachwuchshoffnung. Beim Stand von 11:10 nach 16:40 Minuten hatte sich die insgesamt ausgeglichene Spielweise auch im Ergebnis niedergeschlagen. Diese Balance sollte bis zur Halbzeit kippen.
Torhüterin überzeugt
Torhüterin Jasmin Ederer unterstrich ihre tolle Entwicklung der letzten Monate und brachte Berchings Offensivakteure immer mehr zur Verzweiflung. Und Chams Offensivmaschine begann immer mehr zu laufen. Bemerkenswert: neun (!) verschiedene Spielerinnen trugen sich alleine bis zur Halbzeit in die Torschützenliste ein. Mit 24:17 und einem guten Gefühl wechselte man die Seiten.
Nach der Pause kamen die Gäste mit großer Entschlossenheit und Motivation zurück auf das Parkett. Aber auch das sollte an diesem Tag nicht gegen den ASV Cham reichen. Berching schaffte es kurzzeitig, den Abstand auf fünf Treffer zu verkürzen, umgekehrt waren die Stricker-Mädels zwischenzeitlich sogar mit acht Toren in Führung. Während Zoe Mißlinger die Defensive führte, konnte sich offensiv vor allem Runa Beckmann immer wieder auszeichnen, die mit elf Treffern zur tagesbesten Torschützin avancierte. Am Ende stand ein auch in dieser Höhe mehr als verdienter 41:35-Sieg, mit dem man dem Tabellenführer nicht nur eine empfindliche Niederlage beifügte, sondern auch den direkten Vergleich für sich entschied.
Neben dem Erfolgserlebnis als solchem muss festgehalten werden, wie der Sieg errungen wurde. In spielerischer Hinsicht ist eine merkliche Entwicklung auszumachen, in der Defensive wird beherzt verteidigt. Dazu tritt die Mannschaft als geschlossene Einheit auf und hat auch aus schmerzhaften Niederlagen vor der kurzen Winterpause gelernt. Großen Anteil an diesem Prozess hat Trainer Werner Stricker, der mit seiner Akribie, Kompetenz und der richtigen Ansprache an die Mannschaft punktet.
Jüngstes Team der Liga
Dem jüngsten Team der Liga – der Erfolg gegen Berching wurde mit fünf für die Jugend spielberechtigten Spielerinnen erreicht – ist es zu wünschen, dass alle Beteiligten möglichst lange weiterhin zusammenbleiben und sich Zeit geben - dieser Mannschaft gehört die Zukunft. In der ausgeglichenen Liga ist selbst in der laufenden Saison noch viel möglich, sofern Heyn, Moser, Steif & Co. die Leistung gegen die HSG Berching bestätigen und möglicherweise sogar noch steigern können.
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