Zuckerpreise machen Sorgen
Prognose bestätigt: Südzucker AG rutscht in die roten Zahlen

14.01.2025 |

Dunkle Wolken über Südzucker - hier das Werk in Plattling. Der Konzern ist tief in die roten Zahlen gerutscht. − Foto: Laitinen

Die Südzucker AG ist im dritten Quartal 2024 tief in die roten Zahlen gerutscht. Das gab der Konzern am Dienstag bekannt. Die schlechten Nachrichten kommen aber nicht überraschend, hatten sie sich doch im Oktober schon abgezeichnet.

  

Der Konzernumsatz der Südzucker AG, die auch das Werk in Plattling betreibt, ging in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2024/25 (1. März bis 30. November 2024) leicht auf 7.466 (Vorjahr: 7.779) Millionen Euro zurück. Während der Umsatz in den Segmenten Spezialitäten, CropEnergies und Stärke rückläufig war, lag er im Segment Zucker zwar auf Vorjahresniveau, allerdings bei gestiegenem Absatz; im Segment Frucht stieg er leicht an, teilt Südzucker mit.

Das Konzern-EBITDA ging deutlich auf 502 (Vorjahr: 1.124) Millionen Euro zurück. Das operative Konzernergebnis der Mannheimer AG war im dritten Quartal 2024/25 negativ und sank im Berichtszeitraum deutlich auf 236 Millionen Euro. Im Vorjahr war es noch bei 860 Millionen gelegen.

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Mehr Absatz beim Zucker, aber bei gefallenen Preisen

Vor allem das Segment Zucker bereitet Südzucker Sorgen - erstmals in der Geschichte. Hier blieb der Umsatz mit 3.104 Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau (3.106 Millionen), das allerdings bei „deutlich gesteigerter Absatzmenge“. Schuld daran seien die massiv gesunkenen Zuckerpreise in der EU. „Auch die höheren Exporte auf den Weltmarkt belasteten die durchschnittlichen Absatzpreise“, heißt es im Konzernbericht. Zudem seien die Herstellungskosten in der Kampagne 2023 deutlich angestiegen, deren Bestände aber erst 2024 in den Handel gelangt - bei gesunkenen Preisen. Auch das belaste die Bilanz zusätzlich.

Konzernumsatz von Südzucker um 12 Prozent gesunken

Der operative Verlust der Südzucker AG betrug im dritten Quartal 33 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 268 Millionen Euro zu Buche stand. Der Konzernumsatz sank um 12 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro. Auf die Aktionäre entfiel ein Verlust von 119 Millionen Euro nach einem Gewinn von 171 Millionen Euro im Jahr zuvor.

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Verhaltene Aussichten bei Südzucker

Bei den Aussichten gibt sich der Mannheimer Konzern auch eher zurückhaltend. Zu stark würden die Wetterbedingungen in den Rübenanbaugebieten variieren: Von andauernden Regenfällen und kühlem Wetter über optimale Bedingungen bis hin zu extremer Trockenheit und Hitze. Fast alle Regionen hatten laut Bericht in der Zuckerkampagne 2024 mit einem starken Cercospora-Befall zu kämpfen, was zu ungewöhnlich niedrigen Zuckergehalten führte.

Krankheiten im Rübenanbau

Auch sei 2024 erneut die Krankheit Stolbur und das Syndrom niedriger Zuckergehalte (SBR) aufgetreten. Zikaden infizieren dabei die Pflanzen mit bakteriellen Erregern. Stolbur führt bei Zuckerrüben zu sogenannten „Gummirüben“: Die Rübenkörper werden schrumpelig und erhalten eine gummiartige Konsistenz. SBR erkennt man an den gelblich verfärbten Blättern und letztlich am deutlich geringeren Zuckergehalt der Rübe. Beide Erkrankungen führen zu erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten. Südzucker geht davon aus, dass der Zuckerertrag je Hektar unterdurchschnittlich sein wird.

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