Wanderausflug wird zum Großeinsatz
99 deutsche Schüler und acht Lehrer von Alpenwanderung in Österreich gerettet

08.06.2022 | Stand 08.06.2022, 9:07 Uhr
Die 99 Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren und 8 Lehrer aus dem Raum Ludwigshafen waren am Dienstag auf einer für ihre Ausrüstung und Fähigkeiten zu schwierigen Route unterwegs. −Foto: Polizei Vorarlberg

Eine als gemütliche Wanderung geplante Bergtour von deutschen Schülern hat am Dienstag mit einem Großeinsatz geendet. Grund war, dass sich die Lehrer auf eine Online-Bewertung verlassen hatten.



Die 99 Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren und 8 Lehrer aus dem Raum Ludwigshafen waren am Dienstag auf einer für ihre Ausrüstung und Fähigkeiten zu schwierigen Route unterwegs, wie die Polizei Vorarlberg in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Die Lehrer hätten die Route aufgrund von irreführenden Informationen aus dem Internet ausgesucht.

Im Netz sei die Route als „klassische Feierabendrunde“ beschrieben worden, erklärte die Polizei. „Tatsächlich ist der schmale Heuberggrat ein teilweise ausgesetzter Weg mit Kletterpassagen, der Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sowie Erfahrung im alpinen Gelände erfordert.“ Zudem sei der Boden nass und rutschig gewesen.

Als zwei Schüler abrutschten, gerieten einige Mitschüler in Panik

Als sich ein Teil der Gruppe zum Umkehren entschied, rutschten zwei Schüler ab und verletzten sich leicht. Da einzelne Schüler daraufhin in Panik gerieten, setzten die Lehrer einen Notruf ab. Alle 107 Personen wurden daraufhin mit zwei Hubschraubern auf einen nahe gelegenen Forstweg gebracht, wie der Bürgermeister von Mittelberg, Andi Haid sagte. Neben den zwei Leichtverletzten waren mehrere Schüler „erschöpft, unterkühlt, durchnässt und völlig aufgelöst“, wie die Polizei mitteilte.

Bürgermeister Haid kritisierte im Zusammenhang mit dem Vorfall insbesondere den Autor des Interneteintrags. Es gebe immer häufiger solche „äußerst verantwortungslose Interneteinträge, die zu lebensbedrohlichen Situationen führen“. Der Fall werde nach Abschluss der Erhebungen der Staatsanwaltschaft Feldkirch zur strafrechtlichen Beurteilung übermittelt, hieß es. Die Route ist laut Haid nicht mehr als offizieller Wanderweg ausgeschildert, weil es dort in der Vergangenheit schon Probleme gegeben habe.

− dpa/ce