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E-Auto-Boom: Wie viele Deutsche erneuerbar fahren - und wo BMW, Audi und Tesla stehen

08.07.2022 | Stand 25.10.2023, 11:46 Uhr

Strom tanken statt Sprit liegt im Trend: Ganze 44,3 Prozent der im Jahr 2022 zugelassenen Fahrzeuge setzen auf erneuerbare Antriebe, Tendenz steigend. −Symbolbild: dpa

Während der Streit ums Verbrenner-Aus anhält, zeigt ein Blick auf die nackten Zahlen vor allem eines: Alternative Antriebe sind auf dem Vormarsch.Wie viele neue Pkw 2022 schon auf Erneuerbare setzten, gab das Kraftfahrt-Bundesamt kürzlich bekannt.



„Der positive Trend alternativer Antriebe hält weiterhin an“, schreibt das Kraftfahrtbundesamt in einer Pressemitteilung - und belegt das mit durchaus eindrucksvollen Zahlen: Ganze 44,3 Prozent der 1.013.417 im Jahr 2022 neu zugelassenen Autos sind keine reinen Verbrenner mehr. Stattdessen fahren sie mit Antrieben wie Elektro (BEV), Hybrid, Plug-Ins, Brennstoffzellen, Gas oder Wasserstoff. Im Jahr zuvor machte der Anteil der alternativen Antriebe noch 38,4 Prozent aus.

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Auf Neuwagen mit Elektroantrieb (Elektro (BEV), Plug-In, Brennstoffzelle) entfiel mit 24,5 Prozent knapp ein Viertel aller Neuzulassungen. Rein batterieelektrische Fahrzeuge, sogenannte BEV, machten ganze 13,3 Prozent aller neuzugelassenen Fahrzeuge aus - ein beachtliches Plus von 29,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Spitzenreiter Audi: Fast 70 Prozent der Audis fahren mit Erneuerbaren

Über die Hälfte (52,2 Prozent) der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb kommen von deutschen Marken. Innerhalb der eigenen Neuzulassungsflotte konnte sich Audi als klarer Spitzenreiter etablieren. Fast 70 Prozent der Audi-Neuwagen setzen auf Erneuerbare. Knapp dahinter folgen BMW (64 Prozent) und Mercedes (51,9 Prozent).



Den gegenläufigen Trend schlagen VW und Porsche ein. Innerhalb der Porsche-Fahrzeuge sind nurmehr 23 Prozent erneuerbar betrieben, ganze 22 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei VW sank der Anteil noch deutlicher: Lediglich 15 Prozent seiner Neuwagen - und damit 37 Prozent weniger als im Vorjahr - betreibt Volkswagen erneuerbar.

Ungefähr die andere Hälfte (47,3 Prozent) aller neu zugelassenen Pkw mit alternativem Antrieb kommen aus dem Ausland. Hier geben vor allem Toyota, mit 75,2 Prozent erneuerbaren Antrieben innerhalb der eigenen Fahrzeuge und Hyundai (65 Prozent) den Ton an. Beide Hersteller verkauften heuer jeweils um die 25.000 an Fahrzeugen dieser Art. Betrachtet man die hauseigenen Anteile an Erneuerbaren führt Suzuki (99,8 Prozent). Knapp dahinter schließen sich Honda (94 Prozent), Lexus (92,3 Prozent) und Volvo (90,6 Prozent) an.

Deutsche und importiere Elektroantriebe im Verhältnis 50/50

Auch bei den Elektroantrieben (Elektro (BEV), Plug-In, Brennstoffzelle) halten sich hierzulande produzierte und importierte Fahrzeuge die Waage. 50,8 Prozent entfielen auf deutsche Marken. Bei BMW, Mini, Mercedes, Audi und Porsche fahren zwischen 20 und circa 30 Prozent ihrer Autos mit Elektroantrieb. BMW (25.571 Einheiten) und Mercedes (25.708 Einheiten) brachten dabei die meisten Neuwagen mit Elektroantrieb auf die deutschen Straßen.



Unter den Importmarken war Hyundai in dieser Kategorie mit 15.258 Einheiten zahlenmäßig führend. Die auf Elektroantriebe fokussierten Importmarken MG Roewe und Polestar verkauften 3254 und 2036 Neuwagen. Hauseigene Anteile von immerhin 40 Prozent an Elektroantrieben und mehr erreichten Jeep, DS, Peugeot, Volvo und Mitsubishi.

Tesla führt bei neu zugelassenen Elektrofahrzeugen

Und wie steht es um die reinen Elektro-Autos, die sogenannten BEV (batterieelektrische Fahrzeuge)? Hier hat VW mit 7,8 Prozent der eigenen Flotte zwar einen geringen internen Anteil - mit 14.044 Neuwagen verkaufte Volkswagen aber am meisten E-Autos unter den deutschen Marken. Anteilig setzt sich Smart mit einem Flottenanteil von 100 Prozent an Elektrofahrzeugen konkurrenzlos an die Spitze. Mini erreichte immerhin gut 20 Prozent. Über 10 Prozent erlangten Porsche, Opel, Audi und BMW.

Bei den Importmarken führt Tesla in allen Disziplinen. Da das Unternehmen ausschließlich auf Elektroautos setzt, liegt der Anteil logischerweise bei 100 Prozent - Mit 15.351 Autos gelang die Zulassung auch in hoher Stückzahl. Knapp dahinter folgt Hyundai: 11.257 neuzugelassene E-Fahrzeuge konnte das Kraftfahrt-Bundesamt verzeichnen.