Debatte bei Twitter
„Ein Hohn“: Taxifahrer entsetzt über Finderlohn für Manuel Neuers Geldbeutel

20.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:21 Uhr
Manuel Neuer hat eine Debatte um einen angemessenen Finderlohn ausgelöst. −Foto: dpa

Manuel Neuer hat seinen Geldbeutel verloren - und ihn dank eines ehrlichen Taxifahrers schnell zurückbekommen. Der wiederum empört sich über den, wie er findet, spärlichen Finderlohn. War der Welttorhüter wirklich zu knausrig?



München, Odeonsplatz, 5.30 Uhr morgens an einem Sonntag vor wenigen Wochen: „Ich habe Neuer sofort erkannt“, erinnert sich Taxifahrer Hazir S. im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung. Zusammen mit einem Bekannten wollte der Bayern-Star nach Lehel. Gesagt, getan: S. setzte Neuer und seinen Begleiter bei einem noblen Mehrfamilienhaus ab, kassierte die Fahrt und machte Feierabend.

Beim Säubern des Taxis nach Schichtschluss fand S. Neuers Leder-Portemonnaie - laut „Bild“ inklusive Personalausweis, Visa Card Platinum, Mastercard und rund 800 Euro Bargeld. Nach ein paar Stunden Schlaf machte sich der 48-Jährige am Sonntagmittag auf den Weg, um die Geldbörse beim DFB-Torhüter abzuliefern.

Taxifahrer übergibt Geldbeutel Neuers Berater

Beim Haus in Lehel, wo Hazir S. Neuer in der Früh abgeliefert hatte, traf er niemanden an. Sein nächstes Ziel: Neuers Anwesen am Tegernsee. Auch dort war niemand. Ein Passant erklärte S., dass Neuers Berater ganz in der Nähe wohne. Dem übergab der Taxifahrer schließlich den Geldbeutel und hinterlegte seine Kontaktdaten.

Wie „Bild“ weiter berichtet, bekam Harit S. zwei Wochen später ein kleines Paket zugeschickt. Darin befand sich ein von Neuer unterschriebenes Bayern-Trikot ohne weiteren Dank. „Dieser Finderlohn ist ein Hohn! Ich habe vier Kinder“, schimpfte S. dann im Gespräch mit dem Boulevardblatt und verwies auf die weite Fahrt zum Tegernsee und zurück. Auch den deutschen Rekordmeister ließ der Taxler von seiner Enttäuschung wissen. Dort wurde er abgewiesen.

Trikot als Finderlohn - knausrig oder nicht?

Doch ist der Finderlohn tatsächlich unangemessen? Laut Bürgerlichem Gesetzbuch sind Finder ab einem Wert von zehn Euro verpflichtet, den Fund bei der Polizei oder einem Fundbüro abzugeben. Bis zu einem Wert von 500 Euro hat man dann Anspruch auf fünf Prozent. Ist der Fund mehr wert als 500 Euro, muss der Besitzer dem Finder für alles, was über den Wert von 500 Euro hinausgeht, einen Finderlohn von drei Prozent bezahlen.

Bei einem angenommen Wert von 800 Euro stünden Harit S. also 34 Euro Finderlohn zu: 25 von 500 Euro plus neun von 300 Euro. Das ist deutlich weniger, als ein Trikot des FC Bayern kostet. Dafür werden, je nach Variante, meist deutlich mehr als 100 Euro fällig. Das Problem laut S.: „Mit dem Trikot kann ich nichts anfangen.“

Finderlohn löst Debatte bei Twitter aus

Beim Kurznachrichtendienst Twitter gehen die Meinungen zum Thema auseinander. In mehreren Kommentaren wird Neuer des Geizes bezichtigt. „Ich finde es von Herrn Neuer ziemlich arrogant, ein selbst-signiertes Trikot von sich als Finderlohn zu missbrauchen. Wie kann man bloß so von sich überzeugt sein?“, schreibt ein Nutzer. „Was, wenn der Finder gar kein Bayern-Fan ist?“, fragt er in die Runde.

Ein anderer Nutzer findet die Debatte dagegen „hart lächerlich“. „Der war auf die große Kohle aus und fährt deshalb durch ganz München hinterher...“, schreibt er und versieht seinen Post mit dem Hashtag #FCBayern.